Ein Genie und feiner Mensch

von Redaktion

Ein Großer der regionalen Kulturszene hat im Mai die Bühne für immer verlassen. Im Alter von 67 Jahren starb Klaus Jörg Schönmetzler, ehemals Kulturkritiker des Oberbayerischen Volksblattes, Kulturreferent des Landkreises Rosenheim und Dramaturg der Herrenchiemsee-Festspiele. Klaus Jörg Schönmetzler studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik. Er veröffentlichte die erste zweisprachige Gesamtausgabe des mittelalterlichen Dichters Oswald von Wolkenstein sowie viele Bücher und Publikationen zur bildenden Kunst und Regionalgeschichte. Für das Oberbayerische Volksblatt schrieb Schönmetzler, der in Bad Aibling die Buchhandlung „Cortolezis“ von seinen Eltern übernommen hatte, als freier Mitarbeiter mehr als drei Jahrzehnte zahllose Kulturkritiken über Musik und Kunstausstellungen. Bei vielen Vernissagen fungierte er als glänzend formulierender Laudator, dessen Interpretationen nicht selten werthaltiger waren als die besprochenen Kunstwerke selbst. 1992 berief ihn der damalige Landrat des Landkreises Rosenheim, Dr. Max Gimple, als Kulturreferenten. Er entwickelte eine Fülle von Kulturereignissen. Für Bad Aibling schrieb und inszenierte er zusammen mit seiner Frau Christine zwei überaus erfolgreiche Stadtspiele, „1648“ und „Desiderius“. Klaus Jörg Schönmetzler erschien zwar als kulturelles Genie, er war aber vor allem ein feiner, humorvoller und liebenswürdiger Mensch, der im Landkreis Rosenheim unvergessen bleiben wird. Foto Fischer

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