Gab es 2016 noch einen Festivalsommer fast wie aus dem Bilderbuch, so brachte heuer ein heftiger Gewittersturm am Freitag, 18. August, den Chiemsee Summer in Übersee zum Abbruch. Auch das Echelon-Festival in Bad Aibling musste unterbrochen werden, ging aber tags darauf weiter. Das Rosenheimer Sommerfestival dagegen wurde wieder ein unvergessliches Erlebnis für zigtausende Besucher. Ebenfalls erfolgreich waren die Festspiele und Konzertreihen in Immling und auf Herrenchiemsee, in Erl und Aschau, in Bad Aibling und Maxlrain, in Amerang und Traunstein.
Topstars, tolle Stimmung, ein furioses Finale: Das Rosenheimer Sommerfestival hatte auch 2017 die Erwartungen der Veranstalter voll erfüllt. 55000 Besucher genossen die Konzerte im Mangfallpark. Egal ob bei Schlagerkönig Roland Kaiser oder bei Teenie-Schwarm Mark Forster, bei Max Giesinger, Michael Patrick Kelly Xavier Naidoo oder Milow: die Fans tanzten und feierten. Beim Finale mit den legendären Rock-Helden von ZZ Top war der Mangfallpark zum Abschluss mit 9500 Besuchern so voll wie nie in der Geschichte des Sommerfestivals.
Festspiele Immling
Einer der stimmigsten Immlinger Festspieljahrgänge seit Langem“, schrieb Tobias Hell im OVB zum Immling Festival 2017. Unter dem Motto „Make Opera Not War“ wurde zwischen Juni und August ein vielfältiges künstlerisches Programm präsentiert und gleichzeitig ein Statement zu einem besseren Verständnis und einem offeneren Umgang zwischen vielen Menschen und Nationen gesetzt. Verdis Geheimtipp „Die sizilianische Vesper“, die Donizetti-Komödie „Der Liebestrank“ und Glucks „Orpheus und Eurydike“ – die größte Liebesgeschichte aller Zeiten – stießen allesamt gleichermaßen auf positive Reaktionen bei Publikum und Presse. Mehrere Konzerte, darunter eine Verdi-Gala und das beliebte „Finale Grande“, erwiesen sich einmal mehr als Besuchermagneten. Und auch Musicals wie Richard O’Brien’s „The Rocky Horror Show“ und Sondheims „Into the Woods“ wussten ihre Zuschauer zu begeistern.
Festspiele Herrenchiemsee
Auch heuer wieder waren die Festspiele Herrenchiemsee sowohl ein künstlerischer als auch geschäftlicher Erfolg. Das heurige Motto „Von Gott und Göttern – barocke Wege“ war äußerst fantasievoll umgesetzt. Besonders eindrucksvoll war die zweimal aufgeführte Bach’sche Johannespassion auf Frauenchiemsee. Anrührend war der Monteverdi-Abend mit Vater und Sohn Prégardien, bezaubernd waren der Barock-Arien-Abend mit der Sopranistin Nuria Rial sowie das Konzert mit Juli Lezhneva und dem Countertenor Max Emanuel Cencic. Gewaltig war Bruckners 8. Symphonie, gespielt von den Sofia Symphonics unter Ljubka Biagioni, erschütternd war die c-Moll-Messe, die Enoch zu Guttenberg mit der Chorgemeinschaft Neubeuern und dem Orchester Klang-Verwaltung aufgeführt hatte. Die Festspiele 2018 sollen vom 17. bis 29. Juli stattfinden.
Ameranger Sommerkonzerte
„Leichtigkeit und Lebensfreude“, so lautete die Überschrift einer Konzertkritik in den OVB-Heimatzeitungen, das gilt stellvertretend für fast alle Sommerkonzerte und Opernaufführungen in diesem Sommer auf Schloss Amerang. Schlossherr und Veranstalter Ortholf Freiherr von Crailsheim zählte an den insgesamt 32 musikalischen Abenden rund 9000 Besucher. Packend war die Eigeninszenierung von Bizets „Carmen“. Auch der Galaabend mit Opernstar Grace Bumbry sei war ein großer Erfolg.
Noch viel mehr
gute Musik
Gewohnt erfolgreich waren die Festivals in Erl mit viel Wagner-Musik, das Kammermusikfestival „Festivo“ in Aschau, das Gitarrenfestival „Saitensprünge“ in Bad Aibling, der Maxlrainer Musiksommer mit der Bad Aiblinger Opernbühne, die Traunsteiner Sommerkonzerte, die Konzerte des Musiksommers zwischen Inn und Salzach und die klassischen Konzertreihen in Rosenheim, Wasserburg, Bad Aibling, Neubeuern und auf Herrenchiemsee. Hinzu kamen noch viele hervorragende Konzerte einzelner Veranstalter mit Profimusikern und ambitionierten Amateuren.
Die Jazzfreunde begeisterte im Novemger wieder ein dreitägiges Festival des Samerberger Jazzensembles von Michael Keul im kultigen Rosenheimer Lokal „Le Pirate“.