Auch im Fasching die Grenzen kennen

von Redaktion

Beziehung: Treue und Vertrauen nicht erschüttern

Im Fasching herrscht auf den Bällen häufig im wahrsten Sinne des Wortes Narrenfreiheit: „Küsschen“ werden freigiebig verteilt, es wird viel mehr geflirtet als sonst.

Fasching ist das Flirtfest Nummer 1

Einer Studie des Datingportals LoveScout24 zufolge ist der Fasching tatsächlich das „Flirtfest Nummer eins“, für 76 Prozent der Befragten lässt sich hier am besten schäkern, weit gefolgt vom Oktoberfest (48 Prozent) und der Silvesterparty (41 Prozent). Singles dürfen nicht nur im Fasching letztlich machen, was sie wollen, sie sind niemandem Rechenschaft schuldig, aber wie sollten sich Menschen verhalten, die in einer festen Beziehung sind?

Treue als Partnerschaftsprinzip

„Treue und Vertrauen sind grundlegend für den Menschen als Beziehungswesen“, erklärt Beziehungsexpertin Dr. Katharina Ohana. Man müsse sich aufeinander verlassen können, die Gruppenzugehörigkeit sei schon immer und in allen Kulturen überlebenswichtig gewesen: „Das gilt für den Familienverbund und für andere soziale Gemeinschaften, aber vor allem für die Zweierbeziehung.“

Tendenz zur Zweierbeziehung

Menschen möchten, dass jemand für sie da sei, wenn es ihnen in Sachen Job oder Gesundheit einmal schlecht gehe. Daher komme die Tendenz zur Zweierbeziehung mit ihrem Fokus auf Vertrauen und Treue. Das wiederum bedeute, dass das Prinzip der Treue auch im Faschingstrubel nicht zur Disposition stehen dürfe. „Ein Flirt, als nettes Gespräch mit einem anderen, sollte immer ok sein, aber dadurch darf die Beziehung mit dem festen Partner nicht in Frage gestellt werden“, so Ohana.

Vertrauen und Respekt wahren

Vertrauen und Respekt müssten auch im Fasching jederzeit gewahrt bleiben: „Das Motto heißt: Was Du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Mit anderen Worten: Beim Fremdflirten sollte jeder die Grenze ziehen, die er auch vom Partner erwarten würde.“ In einer intakten Beziehung würde ohnehin erst gar kein Gedanke ans Fremdgehen auftauchen, sei dies doch der Fall, stimme etwas in der Beziehung nicht.

Bestätigung von außen holen

Die Psychologin hält eine Liebesbeziehung nicht nur im Fasching für die Königsdisziplin der Psyche: „Am Verhalten in der Liebesbeziehung zeigt sich, wie reif beziehungsweise unreif man eigentlich ist.“ Ganz normal sei es beispielsweise, dass man sich im Flirt mit anderen Menschen Bestätigung von außen für die eigene Attraktivität und das Selbstwertgefühl hole.

Die größte Bestätigung des Selbstwertgefühls sollte die eigene Liebesbeziehung geben, so Ohana: „Menschen, die in ihrer Beziehung viel Bestätigung haben, flirten viel weniger als diejenigen, die diese Bestätigung in ihrer Beziehung vermissen.“ djd

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