Keine Chance für Einbrecher

von Redaktion

Versicherungsexperte erklärt, wie man sein Heim wirkungsvoll schützt

Einbruch hat Konjunktur, besonders jetzt in der immer noch dunklen Jahreszeit. Das bekommen pro Jahr an die 160 000 deutsche Hausbesitzer und Mieter zu spüren. Doch was hilft wirklich gegen Einbrecher? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten, zusammengestellt vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Wie macht man ein Haus möglichst einbruchssicher?

Wer sich gegen Einbrecher wappnen möchte, sollte an den Schwachstellen des Hauses ansetzen. Der Großteil der Einbrecher steigt durch Eingangs- und Fenstertüren sowie normale Fenster ein – sowohl in Mehr- als auch in Einfamilienhäusern. „Mechanische Sicherungen stehen deshalb beim Einbruchschutz an erster Stelle“, sagt GDV-Versicherungsexperte Mathias Zunk. Einbruchhemmende Haus- und Wohnungstüren sind deshalb eine sinnvolle Investition in die Sicherheit.

Gleiches gilt für Fenster und Balkontüren, da diese innerhalb weniger Sekunden von Einbrechern aufgehebelt werden können. Fenster sollten mit einem einbruchhemmenden Fensterbeschlag in Verbindung mit einem abschließbaren Fenstergriff ausgerüstet werden.

Zertifizierte Alarmanlagen sind eine sinnvolle Ergänzung der Sicherungstechnik. Gleiches gilt, wenn Hausbesitzer Außenbereiche beleuchten oder Bewegungsmelder installieren. Beides wirkt abschreckend auf Einbrecher.

Wie erkennt man gute Sicherungstechnik?

Verbraucher sollten beim Kauf auf zertifizierte Technik achten. Die Qualität einbruchhemmender Türen etwa sollte von qualifizierten Institutionen überwacht werden. Dazu zählen unter anderem VdS Schadenverhütung, DIN-CERTCO, Ift Rosenheim und das PfB Prüfzentrum. Entsprechende Türen sind an den Logos einer dieser Institutionen zu erkennen.

Wo bekomme ich eine Förderung für den Einbruchschutz?

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) greift Hausbesitzern finanziell unter die Arme, wenn sie in Einbruchschutz investieren. Wer sein Haus oder seine Eigentumswohnung nachrüstet, erhält je nach Höhe der Investitionskosten zwischen 200 und 1500 Euro. Verbraucher müssen mindestens 2000 Euro etwa in einbruchhemmende Türen investieren, um einen Zuschuss zu bekommen. Und: Die Förderung bei der KfW sollte beantragt werden, ehe mit dem Vorhaben begonnen oder ein Handwerker beauftragt wird. Über die Webseite der KfW kann der Zuschuss beantragt werden.

Was nutzen Smart-Home-Lösungen beim Einbruchschutz?

Das oberste Ziel von Gegenmaßnahmen sollte sein, dass der Einbrecher gar nicht erst ins Haus kommt, so der GDV-Versicherungsexperte. Smart-Home-Lösungen sind darauf meist nicht ausgerichtet.

Wenn der im Haus installierte Bewegungsmelder einen Einbruch ans Smartphone meldet, ist es in der Regel schon zu spät.

Mechanische Lösungen sollten deshalb beim Einbruchschutz absoluten Vorrang haben.

Können auch Mieter ihre Wohnung mit Sicherungstechnik ausrüsten?

Ja, auch Mieter können ihre Wohnung zum Beispiel mit besseren Schließzylindern oder Querriegelschlössern nachrüsten. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Vermieter damit einverstanden sind.

Wie sind Wohnungs-
einbrüche versichert?

Die Schäden nach einem Einbruch übernimmt die Hausratversicherung. GDV-Versicherungsexperte Mathias Zunk: „Die Hausratversicherung ersetzt den Wiederbeschaffungspreis für gestohlenes oder irreparables Inventar, die Reparaturkosten für beschädigtes Inventar und eine Wertminderung bei beschädigten, aber noch uneingeschränkt nutzbaren Gegenständen.“

Kann die Versicherung Leistungen kürzen?

„Entscheidend für den Versicherungsschutz ist die Wohnungstüre“, sagt Mathias Zunk. Wer diese richtig verschlossen hat, muss keine Leistungskürzungen befürchten.

Rudolf Huber

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