Wenn Fenster und Türen sicher sind, haben Einbrecher schlechte Karten.
Wichtig ist die Fenster-Gesamtkonstruktion. Schwachstellen dürfen weder Rahmen noch Beschläge, weder Verglasung noch die Montage aufweisen. „Ausgefeilte Sicherheitsbeschläge am Rahmen machen wenig Sinn, wenn das Fenster unzureichend im Mauerwerk befestigt ist“, sagt Heinz Blumenstein vom Bundesverband ProHolzfenster. Neben einem Prüfzertifikat sollte man deshalb auch auf die Aushändigung einer Montagebescheinigung bestehen. Die Fensterelemente werden im Ganzen einer Einbruchprüfung unterzogen und in sechs Widerstandsklassen (Resistance Class) von RC1 bis RC6 eingeteilt.
Die Klassen RC4 bis RC6 sind für besonders gefährdete Räumlichkeiten wie Banken oder Juweliergeschäfte gedacht. Für Wohnräume genügt es auch ein bis zwei Stufen niedriger. Schon Gelegenheitstäter sind aber inzwischen nicht mehr nur mit Schraubendreher oder Zange unterwegs, sondern mit einem „Kuhfuß“, wie ihn jeder Handwerker besitzt. Ein Fenster oder eine Terrassentür ohne entsprechende Sicherheitsausrüstung ist damit innerhalb von Sekunden aufgehebelt. Deshalb empfehlen Sicherheitsexperten zumindest für Wohnungen im Erdgeschoss die Schutzklasse RC3.
Um die Widerstandsklasse ab RC2 zu erfüllen, muss etwa bei einer Dreifachverglasung eine der Scheiben aus Sicherheitsglas bestehen. Mit der Wahl des Rahmenmaterials lässt sich die Sicherheit zusätzlich erhöhen. Ein Vergleichstest baugleicher Fenster der Widerstandsklasse RC2 hat ergeben: Holzfenster sind am schwersten zu knacken, sie halten einem manuellen Angriff eher stand.
Rudolf Huber