Silicon Valley gibt es nicht nur in den USA: Gerade in unserer Region tut sich viel in Sachen „Halbleiter“. Bestes Beispiel dafür ist die Turbodynamics GmbH. Die Firma mit Sitz in Stephanskirchen ist innerhalb weniger Jahre zu einem hochspezialisierten Anbieter für Systemintegration in der Halbleiterfertigung aufgestiegen. Belohnt wurde dieser Erfolg jetzt zum zweiten Mal mit dem „Technology Fast 50 Award“ – ausgezeichnet werden damit die wachstumsstärksten Technologie-Unternehmen Deutschlands.
Seinen Sitz hat das Unternehmen in Stephanskirchen. Der Otto Normalverbraucher kommt damit kaum in Kontakt, denn das, was dort geplant, entwickelt, produziert und in die ganze Welt geliefert wird, richtet sich ausschließlich an die großen und ganz großen Unternehmen in der Halbleiter-Branche, darunter auch Partnerfirmen wie beispielsweise Multitest und Rasco (Cohu).
Der Start von Turbodynamics war im Jahr 2007 als sogenanntes „Spin-Off“, also eine Produktausgliederung aus dem Portfolio der Firma Multitest, mitten hinein in die „Lehman Brothers“-Krise, die letztendlich zum Börsencrash führte. Der Weg zum Erfolg war damit für Firmeninhaber Stefan Thurmaier steinig. „Die Firma stand zwischenzeitlich kurz vor dem Aus“, erzählt der Firmeninhaber. Aufgeben kam für ihn aber nicht infrage. Er glaubte weiter fest an seinen Erfolg und der kam dann sogar schneller als erwartet.
Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt in der präzisen Zusammenführung von Testsystemen mit Handling-Maschinen, um Halbleiterbausteine, die in jeglichen elektronischen Produkten verbaut sind, testen zu können. Profiteure sind die Hersteller von Smartphones, Computern, Autos und Co. Je genauer und exakter sich die verschiedenen Bausteine bereits im Vorfeld testen lassen, desto geringer gestaltet sich die Ausfallquote in der Produktionskette und das bedeutet letztendlich: Mehr Gewinn.
Einzigartige
Lösungen
Das Bestreben der Firma Turbodynamics ist es, der gesamten Halbleiterindustrie einzigartige und innovative Lösungen bereitzustellen. Die Entwicklung macht gerade in dieser Branche enorme Sprünge. Innovation ist deshalb bei dem Stephanskirchener Unternehmen nicht nur ein Wort, sondern tagtäglich gelebte Notwendigkeit, um sich auf diesem schnelllebigen Markt zu behaupten. Immer wieder werden neue Maßstäbe für Anpassungen und bessere Bedienung von Reinraum-Geräten gesetzt.
Präzision und Qualität wird in dem Unternehmen großgeschrieben. Mit eigenen, hochgenauen Bearbeitungsmaschinen kann die Firma Turbodynamics schnell und flexibel auf Kundenbedürfnisse reagieren, was auf diesem internationalen Markt sehr wichtig ist.
Unterstützung bekommt Stefan Thurmaier von seiner Frau Katrin und einem motivierten Team bestehend aus aktuell 25 Mitarbeitern, da-runter Maschinenbauingenieure, Elektroingenieure und Techniker. Sie entwickeln die Produkte des Unternehmens ständig weiter und passen diese auch auf die speziellen Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden an.
Docking-Systeme und Manipulatoren sind die beiden wichtigsten Standbeine des Unternehmens. Unter dem Begriff „Docking“ versteht man mechanische und zum Teil auch elektronisch gesteuerte Kupplungen, die es ermöglichen eine hochpräzise Verbindung zwischen Tester- und Handlings-System zu schaffen. Somit kann aus mechanischer Sicht ein zuverlässiger Testverlauf gewährleistet werden.
Ein Manipulator ist ein Schwerlast-Handhabungssystem, das seinem Bediener die Möglichkeit gibt, die bis zu mehrere hundert Kilo schweren Testsysteme millimetergenau an den Handlings-Systemen zu positionieren.
Firmeninhaber Stefan Thurmaier sieht optimistisch in die Zukunft: „Durch unsere Spezialisierung auf einige bestimmte Produkte besetzen wir eine Marktnische und bieten Qualität, die ihresgleichen sucht – Made in Germany.“ wu