Ab ins Freie! Sobald es wärmer wird, zieht es Familien mit Babys und kleinen Kindern nach draußen. Hier können die kleinen Händchen und Füßchen die Welt so wunderschön erkunden, erste Abenteuer erleben und Sandkasten-Freundschaften schließen. Dabei sollte als Begleiter bei jedem Gang ins Freie eines nicht fehlen: Sonnenschutzcreme mit einem hohen bis sehr hohen Schutzniveau. Denn Baby- und Kleinkinderhaut ist besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlung. Warum das so ist und wie Eltern die Haut ihrer Kinder optimal schützen, verrät Prof. Dr. med. Dietrich Abeck.
Warum ist die Haut von Babys und Kleinkindern empfindlicher gegenüber UV-Strahlung als die Haut von Erwachsenen?
Der Gehalt an Melanin in der Haut ist geringer als bei uns Erwachsenen. Auch enthält sie weniger Feuchtigkeit, da die oberste Epidermisschicht bei Kleinkindern noch relativ dünn ist. Das hat eine geringe Lichtstreuung zur Folge, sodass die UV-Strahlen tiefer eindringen können. Deshalb muss die Haut von Babys und Kleinkindern zwingend vor UV-Strahlung geschützt werden. Ein Sonnenbrand auf Baby- und Kinderhaut sollte unbedingt vermieden werden, um späteren Hautschäden, wie dem Auftreten von Hautkrebs, vorzubeugen.
Dürfen Babys denn überhaupt schon in die Sonne?
In den ersten zwölf Lebensmonaten sollte man Babys und Kleinkinder keiner direkten Sonneneinstrahlung aussetzen. Doch das ist oft leichter gesagt als getan. Gerade, wenn die Kleinen anfangen zu krabbeln, kann man nicht verhindern, dass sie den Schattenplatz im Freien verlassen – und somit den einen oder anderen Sonnenstrahl abbekommen.
Ist das Verwenden von Sonnenschutz-Creme auf empfindlicher Babyhaut unbedenklich?
Bei Babys unter zwölf Monaten sollte man Sonnencreme trotzdem nur in Situationen verwenden, in denen es sich nicht vermeiden lässt, dass Sonnenstrahlen die Haut des Babys treffen. Man sollte Sonnencreme dann auch nur an den Stellen des Körpers auftragen, die nicht durch Kleidung bedeckt sind, zum Beispiel an den Unterarmen, den Händen, den Füßen und im Gesicht. Es empfiehlt sich daher, immer dann ein Sonnenschutz-Produkt zu verwenden, wenn ein Baby oder Kleinkind der Sonne ausgesetzt ist. Die kurzfristige Anwendung eines Sonnenschutzmittels ist dem ungeschützten Aufenthalt in der Sonne unbedingt vorzuziehen.
Auf welche Inhaltsstoffe bei Sonnencreme für Babyhaut sollte man achten?
Die Produkte sollten frei von Farb- und Konservierungsstoffen sein sowie kein Parfüm enthalten. Eine Sonnencreme für Kinderhaut sollte den Feuchtigkeitsgehalt der Haut erhalten und die Hautbarriere unterstützen.
Wie schütze ich die Haut von Babys und Kleinkindern in der Sonne am besten?
Tragen Sie eine Sonnenschutzcreme speziell für sensible Kinderhaut auf alle Körperstellen auf, die nicht von der Kleidung bedeckt sind. Für Babys unter zwölf Monaten sollte man ein Produkt wählen, das einen sehr hohen Lichtschutzfaktor hat. Zusätzlich sollte man darauf achten, dass das Baby oder Kleinkind eine Kopfbedeckung trägt. Vermeiden Sie den Aufenthalt im Freien während der Mittagszeit, da die Belastung durch UV-Strahlen hier am größten ist.
Wie viel Sonnencreme sollte aufgetragen werden, damit ausreichend Schutz gewährleistet ist?
Hier lautet das Motto: Viel hilft viel. Eine Grundregel zum Eincremen, die für Jung und Alt gleichermaßen gilt: die „Elf-Zonen-und-zwei-Finger-Regel“. Sie gibt Orientierung zur ausreichenden Menge Sonnencreme pro Körperbereich. Der Körper wird in elf Zonen eingeteilt: Kopf, Brust, Bauch, Rücken, Hüften und Po, je zwei Arme und Unter- sowie Oberschenkel. Jede dieser Zonen wird mit zwei fingerlangen Cremesträngen eingecremt Zusätzlich ist es wichtig, die sogenannten Sonnenterrassen – das sind alle Körperstellen, die der Sonne am meisten ausgesetzt sind – besonders gut einzucremen. Dazu gehören unter anderem die Schultern, der Nasenrücken, der Fußrücken und die Lippen. Bei Babys sollte man zudem die Kopfhaut-Stellen, die noch unbehaart sind, nicht vergessen und unbedingt zusätzlich mit einem Hut schützen, auch um einem Hitzschlag vorzubeugen.
Wenn man diese Grundregel in eine Mengenangabe umrechnet, kann man sagen: Zum Eincremen eines zweijährigen Kindes benötigt man einen großen Esslöffel voll Sonnencreme, Erwachsene brauchen etwa die vierfache Menge. Wichtig ist auch: Cremen Sie alle zwei Stunden nach, vor allem nach dem Baden und dem Abtrocknen oder nach starkem Schwitzen.
Wichtige Tipps für einen sicheren Ausflug
•Bei Babys und Kleinkindern die direkte Sonne vermeiden. Während der Mittagszeit am besten nicht nach draußen gehen!
•Leichte Kleidung verhindert im Freien die direkten Sonnenstrahlen auf der Haut. Kopfbedeckung mit Nackenschutz sind ein Muss für Kinderköpfe.
•Statt Sandalen besser leichte geschlossene Schuhe wählen, damit der Fußrücken ausreichend geschützt ist.
•Sobald die Haut gerötet erscheint, sollte man unbedingt aus der Sonne hinausgehen.
•Ein bewölkter Himmel bietet keinen Schutz vor UV-Strahlen.
•Kinder sollten eine Sonnenbrille mit UV-Filter tragen.
•Rechtzeitig eincremen: Die Sonnencreme wird 30 Minuten vor dem Gang ins Freie aufgetragen und der Schutz alle zwei Stunden erneuert.
•Vor allem bei Kindern machen wasserfeste Produkte Sinn.
•Nach dem Motto: „Den Kindern ein Vorbild“, sollten auch Eltern sich regelmäßig mit Sonnencreme eincremen.