In den letzten Jahren ist das Heizen mit Holz immer mehr in Kritik geraten. Das Thema Feinstaub oder Verfügbarkeit von Holz spielen dabei eine wesentliche Rolle. Aber was ist wirklich Fakt? Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima klärt auf:
Thema Holz
Oft wird von der begrenzten Verfügbarkeit von Holz als Energieträger gesprochen. Das Gegenteil ist der Fall. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, vergleichsweise günstig und regional verfügbar. Die deutsche Forstwirtschaft garantiert einen nachhaltigen Anbau. Derzeit werde maximal ein Fünftel der verfügbaren Ressourcen genutzt; und dabei ist hier die Wiederaufforstung noch nicht berücksichtigt, erklären die Experten.
Bestmöglicher Klimaschutz
Holz kann in der Energieversorgung eine wichtige Rolle bei der Schonung fossiler Energieträger spielen, denn: Wird Holz verbrannt und damit Energie erzeugt, wird nur so viel für das Klima schädliches Kohlendioxid freigesetzt, wie zuvor während der Wachstumsphase des Baumes bei der Photosynthese aus der Atmosphäre aufgenommen und im Holz gebunden wurde. Die energetische Nutzung von Holz trägt deshalb bestmöglich zum Klimaschutz bei und ist absolut CO2-neutral und ist dabei in der Regel um 30 Prozent günstiger als der Brennstoff Gas und Öl; ganz zu schweigen von Strom.
Schont das Klima und spart Geld
Die neuen Heizeinsätze sind äußerst sparsam im Umgang mit Brennstoff. Hocheffizient in der Verbrennung, nutzen sie den Rohstoff Holz maximal aus. Optimale Brennstoffnutzung bedeutet für den Ofenbesitzer, er benötigt weniger Holz und spart damit Geld.
Leider sind auch die aktuellen und neuen, hocheffizienten Feuerstätten in Kritik geraten – oft aufgrund falscher Berichterstattung und falscher Messmethoden. So wurde zum Beispiel der Feinstaubgehalt direkt vor einer heißen Kaminglasscheibe im Wohnraum gemessen und behauptet, dass der maximale Wert deutlich überschritten wird.
Falsche Messmethoden
Allerdings wurde bei dieser technisch und wissenschaftlich unbekannten Messmethode nicht berücksichtigt, dass alleine durch Kerzen, Heizkörper, Halogenleuchten und Ähnliches eine weitaus höhere, direkt am Verursacher gemessene Feinstaubbelastung entsteht.
Diese „Feinstaubbelastung“ ist in der Regel an der allmählichen Schwärzung von Zimmerdecke und Wänden zu erkennen. In anderen Reportagen wurde berichtet, dass auch bei zufälligen Messungen in kleineren und größeren Städten vor den Häusern überhöhte Grenzwerte nachgewiesen werden konnte. „Auch dies ist nicht richtig“, betont man beim Zentralverband. Den Feuerstätten werde hin und wieder buchstäblich der „Schwarze Peter“ zugeschoben.
„Schwarzer Peter“ beim Feinstaub
Doch sie seien bei weitem nicht die Hauptverursacher von Feinstaubemissionen.
Feinstäube oder Schwebstäube werden in zwei Segmente unterteilt: Feinstaub „PM 10“ und der ultrafeine „PM 2,5“. Nach Angaben des Umweltbundesamtes haben Haushalte mit allen Kleinfeuerungen im Feinstaubsegment „PM 10“ nur einen Anteil von neun Prozent. Im Feinstaubsegment „PM 2,5“ liegt der Anteil der Haushalte bei 19 Prozent. Die Hauptanteile der Feinstaubemissionen liegen laut Bundesamt eindeutig in den Bereichen Landwirtschaft, Verkehr und Industrie.
Stark optimiert
In den letzten Jahren wurden moderne Holzfeuerstätten hinsichtlich ihrer Emissionen stark optimiert. Die Ofenbranche hat sich den Herausforderungen des Emissionsschutzes gestellt. So ist beispielsweise die heutige Generation an Festbrennstofffeuerstätten mit moderner Verbrennungstechnik ausgestattet, die den verschärften Anforderungen der zweiten Stufe der ersten Verordnung zur Durchführung des Bundes- Immissionsschutzgesetzes genügen. Diese Geräte emittieren in der Typprüfung sieben bis zehnfach geringere Staubmengen als noch in den 70er-Jahren. Und dies bei wesentlich verbesserten Wirkungsgraden.
„Seien Sie deshalb unbesorgt! Egal ob Kamin, Kaminofen, Kachelofen, Pelletofen oder Herd – mit den neuen Feuerstätten, ausgestattet mit modernster Feuerungstechnik, heizen Sie so regenerativ und umweltschonend wie möglich und Sie schonen die fossilen Ressourcen“, heißt es vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima.
Kontrolle ist wichtig
Die Qualität der Verbrennung ist aber nicht nur von der Gerätetechnik, der Brennstoffqualität und der richtigen Bedienung abhängig. Der Ofen sollte auch in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.
Hier die Quellen der Luftverschmutzung in Deutschland und der jeweilige Anteil an der gesamten Menge des Feinstaubs im Überblick:
Häusliche Energie (etwa Öfen): acht Prozent, Landwirtschaft: 45 Prozent, Stromerzeugung: 13 Prozent, Industrie: 13 Prozent, Biomasse-Verbrennung: ein Prozent, Verkehr: 20 Prozent.
Ausführliche Informationen zum Thema gibt es in der Infobroschüre vom Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima mit dem Titel „Holzfeuerstätte – Die natürlichste Art zu heizen“, im Internet unter der Adresse www.zvshk.de im kostenlosen Download.
Zentralverband Sanitär Heizung Klima