Überbelegte Wohnungen in Städten

von Redaktion

Jeder 14. in Deutschland (sieben Prozent) hat 2017 in einer Wohnung gelebt, die im Verhältnis zur Zahl der Bewohner zu wenig Zimmer hat und damit als überbelegt gilt. Überdurchschnittlich stark betroffen sind Alleinerziehende und armutsgefährdete Menschen, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Rund jeder Fünfte dieser Gruppe (je 19 Prozent) lebte in einer nicht angemessenen Wohnung.

Als überbelegt gilt eine Wohnung etwa, wenn sich drei Kinder ein Kinderzimmer teilen oder wenn Eltern das Wohnzimmer zugleich als Schlafzimmer nutzen. Wohnraummangel ist vor allem ein Problem der städtischen Ballungsgebiete, in denen hohe Grundstückspreise und hohe Nachfrage die Mieten hochtreiben. So lebten in den Städten elf Prozent der Menschen in einer überbelegten Wohnung, während es auf dem Land nur vier Prozent waren. Angesichts dieser Zahlen sprach sich der Bundesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Wolfgang Stadler, für höheres Wohngeld, eine wirksamere Mietpreisbremse und verstärkten sozialen Wohnungsbau aus. In einer Wohnung zu leben, die den eigenen Bedürfnissen entspreche und dabei bezahlbar sei, werde für immer mehr Menschen zu einem „kaum realisierbaren Traum“, warnte er in einer Stellungnahme.

Im EU-Durchschnitt liegt die Überbelegungsquote bei 16 Prozent, hieß es unter Verweis auf Eurostat-Daten. In Polen leben rund 41 Prozent der Bevölkerung in einer überbelegten Wohnung. In Österreich waren es 15 Prozent, in Frankreich acht Prozent. In den Niederlanden waren nur vier Prozent der Bevölkerung von Wohnraummangel betroffen, während die Quote in Zypern und Malta mit jeweils drei Prozent EU-weit am niedrigsten war.

Artikel 2 von 11