Simone Mühlberger ist Landmaschinenmechatronikerin, sie repariert unter anderem Kettensägen und Erntemaschinen für Heu. Ihre Leidenschaft für diesen Männerberuf verdankt sie Vater Thomas, der sie auch ausgebildet hat. Schon als Simone zehn Jahre alt war, half sie ihrem Vater, einen Traktor wieder in Gang zu bringen.
Lehre in Vaters Werkstatt
Für einen anderen Beruf hat sich Simone Mühlberger nie interessiert. Nach der Hauptschule begann sie 2006 ihre Lehre in der Werkstatt des Vaters. Gegen die Ausbildung in einer fremden Werkstatt entschied sie sich, weil sie sich mit den Kunden und den Maschinen in der Gegend um das niederbayerische Frauenau vertraut machen wollte. Dort gibt es viele Nebenerwerbsbauern mit Grünland oder Wald. Dreieinhalb Jahre dauerte die Lehrzeit und damit etwas länger als andere Ausbildungen. Das liegt daran, dass sich die Lehrlinge unter anderem in elektronische Steuerungen und die Mechanik ganz unterschiedlicher Maschinen einarbeiten müssen. 2010 schloss Simone als eine der Besten ihres Jahrgangs ab, mittlerweile ist sie ausgebildete Land- und Baumaschinenmechatronikerin mit Meisterbrief. Um die Chancen und Möglichkeiten einer fundierten Ausbildung geht es auch in der Kampagne „Ausbildung macht Elternstolz“ des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, der Industrie- und Handelskammern in Bayern (BIHK) und der bayerischen Handwerkskammern (HWK). Mit der Kampagne sollen Jugendliche und deren Eltern von den Vorteilen einer Handwerkslehre profitieren.
Bis heute eine Männerdomäne
Simone arbeitet heute mit ihrem Vater in seiner Landmaschinenwerkstatt in Frauenau. Mehr als 20 Maschinen warten im Lagerraum oft auf ihre Reparatur. Wenn man sich in der Werkstatt umsieht, ahnt man, dass hier hart gearbeitet wird. Das ist sicher ein Grund, weshalb „Bau- und Landmaschinenmechatroniker“ bis heute eine Männerberuf ist. Bei schweren Aufgaben weiß sich Simone aber zu helfen: „Ich finde immer eine Lösung,“ erklärt die Traktorenflüsterin. djd