Das Motto für die Saison: „Zamwachsn“

von Redaktion

Angesichts dessen, was in den letzten Wochen beim TSV 1860 Rosenheim personell passiert ist, macht man an der Jahnstraße einen ausgeglichenen Eindruck. Selbst nachdem mit Markus Einsiedler und Philipp Maier zwei weitere Stammspieler und Teamstützen den Verein verlassen haben, ist bei den Leitfiguren des Regionalligisten von Panik keine Spur – man wirkt gefestigt und zuversichtlich. Auch wenn man zuvor bereits den Abgang von Ludwig Räuber und Pius Krätschmer verkraften musste.

„Mir ist definitiv nicht angst und bang. In jeder Trainingseinheit ist reichlich Intensität und noch viel mehr spielerische Klasse vorhanden. Wir haben Vertrauen in unseren Kader“, gibt sich Kroneck optimistisch. Man werde diese Situation im Kollektiv und mit dem Willen einer hochtalentierten, jungen Mannschaft lösen. Falls der Prozess, als den man die Aufgabe in dieser Saison sehen müsse, zu scheitern drohe, müsse und werde man bis zum Ende des Transferfensters noch mal aktiv werden. Was Kroneck mit gewohnt markigen Worten zum Ausdruck bringt, bezieht sich auf den Last-Minute-Umbruch im Team des Regionalligisten, der ab sofort ohne vier bis fünf Stammspieler der vergangenen Saison auskommen muss.

Wer Kroneck jedoch näher kennt, weiß, dass der Sportdirektor seinen Worten auch immer Taten folgen lässt. Mittlerweile ist er in die Abteilung Attacke übergegangen: „Natürlich schmerzen Abgänge so kurz vor dem Saisonstart enorm – sportlich und auch menschlich. Ich bin jedoch überzeugt, dass wir am Ende unsere Ziele erreichen werden. Dafür werde ich alles Erdenkliche geben.“

Ob und inwieweit dies reüssiert, kann man jedoch aufgrund der jüngsten Ergebnisse in der Saisonvorbereitung noch nicht voraussagen – zu unterschiedlich die Resultate: 0:5 gegen Ingolstadt 04, 0:5 gegen Haching, 4:1 gegen den Sportbund Rosenheim und 3:0 gegen den SV Wörgl.

Teamgefüge

aufbauen

Die junge, umgekrempelte Mannschaft von Thomas Kasparetti wird wohl noch etwas Zeit benötigen, um sich zu stabilisieren, eine Spielidee zu verinnerlichen und im Herrenbereich clever agieren zu können. Ein bisschen wie eine U-Mannschaft, die sich im Laufe einer Regionalligasaison sukzessive steigert und sich zur Halbserie etabliert hat.

Für Kroneck zählt nun in erster Linie, dass sich ein geschlossenes Teamgefüge aufbauen darf. Schließlich sei dies seit jeher ein Garant für den mannschaftlichen Erfolg der letzten Jahre.

Auch Kooperationspartner Unterhaching steht in dieser Saisonphase in einem engen Austausch und mit Rat und Tat zur Seite. Abteilungsleiter Nico Foltin begegnet dem noch jungen Projekt an der Mangfall zuversichtlich: „Beide Vereine ticken gleich, haben dieselbe Philosophie. Und beide Vereine begegnen sich auf Augenhöhe. Da sind sich alle handelnden Personen auf beiden Seiten einig. Wir sind kein klassisches „Farmteam“ sondern wir entwickeln beide junge Talente, die von dieser Struktur profitieren können und profitieren werden. Für uns ist es eine großartige Chance uns nicht nur sportlich weiterzuentwickeln, sondern vor allem auch strukturell.“

Man stehe noch ganz am Anfang einer Zusammenarbeit, die jedoch bereits seit über einem Jahr im Jugendbereich gepflegt wird. Dies werde häufig in der Öffentlichkeit nicht so stark wahrgenommen, so Foltin, der als Saisonziel klar formuliert den Klassenerhalt ausgibt.

Viel wichtiger sei ihm jedoch, dass in erster Linie Spieler bestmöglich weiterentwickelt werden und die erfolgreiche Arbeit im Jugendbereich fortgesetzt werde.

In der Saison 2019/20 wird der TSV 1860 Rosenheim über eine junge, talentierte Truppe mit außergewöhnlicher Qualität verfügen. Eine Spielzeit, die dem gesamten Verein Spaß bereiten kann. Schritt eins wird sein, zu einem eingeschworenen Haufen zu werden – es geht nämlich nur zusammen.

Anschließend muss jeder Einzelne im Verein seine Grenzen nach oben verschieben – jeder muss noch einmal über sich hinauswachsen. Für die Sechziger kann es in diesem Jahr folglich nur ein Motto geben: „Zamwachsn“.Michael Pointvogel

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