Engagement färbt das Leben bunt

von Redaktion

In die Nachhaltigkeit muss Leben kommen! Ohne gesellschaftliches Engagement wird es im Bereich des nachhaltigen Handelns kaum wirkliche, dringend notwendige Fortschritte geben. Deshalb sind alle Menschen und ihre praktische Lebenserfahrung gefragt!

Flammen züngeln aus den Fenstern, die ganze Straße ist voll von dickem, schwarzem Qualm. Den Männern und Frauen der freiwilligen Feuerwehr schlägt Hitze entgegen, als sie sich dem Feuer nähern. Das Atmen fällt schwer unter der dicken Schicht aus Schutzkleidung. Die schweren Stiefel machen jeden Schritt zu einer Herausforderung.

Mit geballten Kräften bekommen sie den Brand schließlich nach stundenlanger Schwerstarbeit unter Kontrolle. Kein einfacher Job, schon gar nicht, wenn er nebenbei läuft – neben dem Beruf, der Familie, den Freunden, dem Alltag – meistens in der Freizeit und unbezahlt.

Doch die Arbeit der Feuerwehr ist unbeschreiblich wichtig für die Gesellschaft und unser Zusammenleben! Wenn es weit und breit keine Berufsfeuerwehr gibt, wer soll im Notfall ausrücken, außer den freiwilligen Florianijüngern?

Deutschland ist ein Land des ehrenamtlichen Engagements: Wenn es brennt, rückt zum Glück die freiwillige Feuerwehr aus. Steht das nächste Pfarrfest an, wird ein Kuchen fürs Buffet gebacken. Braucht die F-Jugend des Fußballvereins einen neuen Trainer, findet sich mit Sicherheit jemand. Die Bereitschaft der Deutschen, sich ehrenamtlich für eine gelingende Gesellschaft einzusetzen, ist in den letzten Jahren stetig gestiegen.

2014 investierten 31 Millionen Deutsche je rund zwei Stunden ihrer Freizeit pro Woche in freiwillige Arbeit. Das ergab die Untersuchung des letzten „Deutschen Freiwilligensurvey 2014“ des Deutschen Zentrums für Altersfragen.

Besonders aktiv sind die Bundesbürger danach in den Bereichen Sport und Bewegung. Aber auch in der Schule, auf dem Gebiet Kultur und Musik oder im sozialen und religiösen Bereich engagieren sich besonders viele deutsche Bundesbürger. Dicht gefolgt von den Ressorts Freizeit und Geselligkeit. Der Umwelt- Natur- und Tierschutz mit nur knapp acht Prozent fristet im Vergleich dazu eher ein Schattendasein.

Dabei sind Vereine, Initiativen, Organisationen und Netzwerke, das Zusammenarbeiten in der Gemeinschaft, gerade auf kommunaler Ebene, unentbehrlich für die Entwicklung einer sozialen und ökologischen Gesellschaft in Deutschland. Die Probleme im Bereich Nachhaltigkeit sind so komplex, dass alle gefragt sind, an ihrer Lösung mitzuwirken. Die Verantwortung auf die Wirtschaft oder die Politik abzuwälzen reicht nicht aus. Die Einstellung „Was geht mich das an, ich kann eh nichts ändern“, gilt nicht. Wir als Kollektiv haben die Macht, den Druck von unten nach oben zu erhöhen, um Veränderungen auf allen Ebenen zu erreichen.

Doch dafür müssen Initiativen gefördert werden. Diejenigen, die sich engagieren und Verantwortung übernehmen, müssen unterstützt werden. Netzwerke müssen aufgebaut und gepflegt werden. Denn Nachhaltigkeit braucht Aktivierung, Austausch und Lebensbezug.

Menschen orientieren sich in ihrem Verhalten an ihrem Umfeld. Gesellschaftliches Engagement, ganz gleich ob im Verein oder als Einzelkämpfer, kann eine Kettenreaktion auslösen, die letztendlich Berge versetzt – wie eine junge Schwedin mit einem einfachen Pappschild vor dem Stockholmer Parlament eindrucksvoll bewiesen hat.

Einzelaktion inspiriert Tausende Menschen

Was als einsamer Klima-Schul-Streik einer einzigen Schülerin begann, bringt heute Tausende auf die Straßen dieser Welt. Es beeinflusst Meinungen und Taten von Politikern, großen Konzern-Bossen und der gesamten Weltbevölkerung.

Auch hier im Chiemgau, von Wasserburg bis Kolbermoor, von Rosenheim bis Kiefersfelden, ist schon einiges im Gange. Engagierte Initiativen und Organisationen, die schon heute an einer „enkeltauglichen“ Zukunft arbeiten, laden zum Nachahmen und Mitmachen ein. Jeder kann, muss etwas tun. „Unser aller Haus, unsere Heimat steht in Flammen“, um es frei mit den Worten der jungen Schwedin zu sagen. Wer, wenn nicht wir alle zusammen, wir als Gesellschaft, können diesen Brand löschen?

Artikel 5 von 6