2020 jährt sich der Geburtstag von Ludwig van Beethoven zum 250. Mal. Im Jubiläumsjahr folgen viele Reisebusse der Tonspur des großen Komponisten. Neben seiner Geburtsstadt Bonn stehen auch Dresden und Wien im Zentrum touristischer Programme, die zum Konzert mit dem berühmten Dadada-daaa auch ein attraktives Besichtigungsprogramm anbieten.
Im Dezember 1770 wurde Ludwig van Beethoven in Bonn geboren. Zahlreiche Busgruppen werden 2020 sein Geburtshaus in der Bonngasse besuchen. Dort besichtigen sie im Rahmen einer aktuellen Sonderausstellung unterschiedliche Beethoven-Porträts, die vom Ölbild bis zur Videoinstallation und vom Gebrauchskitsch bis zur ernsthaften künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Komponisten und seiner Musik reichen. Mit rund 150 originalen Dokumenten und Exponaten beherbergt das Museum die weltweit größte Beethoven-Sammlung.
Musikgenuss mit namhaften Dirigenten
Im Rahmen eines Stadtrundgangs entdecken Touristen viele Stationen, an denen Beethoven musikalisch wirkte und seine Spuren hinterlassen hat. Während einer Führung durch die Bundeskunsthalle lernen sie die wichtigsten Lebensstationen Beethovens und seine musikalischen Schlüsselwerke kennen.
Zwischendurch stärken sich die Touristen in der Bonner Gastronomie, auf deren Speisenkarte auch „Beethovens Laiberl“ steht – eine im Brotlaib servierte Kartoffelsuppe mit Mettwurstscheiben und Speck. Und ein Abstecher nach Koblenz führt Busgruppen in die Geburtsstadt von Ludwig van Beethovens Mutter Maria Magdalena Kreverich.
Zu den Höhepunkten dieser Reiseprogramme gehören die abendlichen Konzerte, die mit namhaften Dirigenten und Solisten präsentiert werden. So spielt beispielsweise im Opernhaus das London Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Simon Rattle und mit der Violinistin Lisa Batsashvili die Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92.
An einem anderen Abend ist dort unter der Leitung von Teodor Currentzis „Die Neunte“ mit dem Schlusschor über Schillers Ode „An die Freude“ zu hören. Und im World Conference Center genießt das Publikum Beethovens Violinkonzert D-Dur op. 61 mit Anne-Sophie Mutter.
Neue Inszenierungen
„Dresden und Wien stehen auf der Beliebtheitsskala der Bustouristen ohnehin schon ganz weit oben“, beobachtet Hermann Meyering. „Im Beethovenjahr bieten diese Städte den Freunden klassischer Musik zusätzliche Anreize für einen Besuch“, stellt der Vorsitzende der Gütegemeinschaft Buskomfort (gbk) fest. „Etwa, wenn in der Dresdner Philharmonie die 4. Sinfonie von Beethoven erklingt.“
Beethoven gilt als Vollender der Wiener Klassik. Weshalb die österreichische Hauptstadt seinen 250. Geburtstag mit einer Ausstellung im Kunsthistorischen Museum zelebriert. Meisterwerke der Bildenden Kunst gehen dabei Verbindungen mit Musik und Stille ein. Die musikhistorisch geschulten Reiseleiter führen ihre Gruppen auch ins Palais Lobkowitz, wo Beethovens Eroica erstmals im privaten Kreis aufgeführt wurde. Im Theater an der Wien, wo sein Fidelio Premiere feierte, erlebt das Publikum Beethovens einzige Oper in der neuen Inszenierung von Christoph Waltz. In der Staatsoper erklingt seine Kammermusik und im Konzerthaus lässt „Die Fünfte“ (das ist die mit dem Dadada-daaa) unter der Leitung von Theodor Currentzis die Glückshormone strömen.
Der Bus als rollender Konzertsaal
„Mit ihren Angeboten im Beethovenjahr reagiert die Bustouristik auf die Bedürfnisse eines anspruchsvollen Publikums, das Kunst auf hohem Niveau genießen möchte“, betont Hermann Meyering. „In den Katalogen der Reiseveranstalter finden Beethoven-Fans nicht nur die wohlklingenden Namen renommierter Konzerthäuser. Sie übernachten auf diesen meist viertägigen Reisen auch in modernen Hotels und werden mit den kulinarischen Angeboten hochwertiger Gastronomie verwöhnt.“
Im klassifizierten Qualitätsbus wird die Klassikreise zum stressfreien Erlebnis. In Bistrobussen mit Bordküche bekommen die Gäste einen aromatischen Cappuccino oder ein ansprechendes Drei-Gänge-Menü serviert. Auf Wunsch legt der Chauffeur ein Stück von Beethoven auf. Oder die Reisegäste genießen mit dem Kopfhörer ihre Lieblingssinfonie. Dabei lehnen sie sich in gepolsterten Ledersitzen entspannt zurück und träumen von einem Mann mit grauen Locken, der mit konzentriertem Blick seine Noten zu Papier bringt und dabei Musikgeschichte schreibt.