Damit Menschen auch im Alter oder bei Pflegebedarf so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben können, muss die Wohnung manchmal baulich verändert werden. Anlässlich des Internationalen Tages der Pflege am heutigen 12. Mai informieren ARAG-Experten über gesetzliche Regelungen und Fördermöglichkeiten, um die eigenen vier Wände barrierefrei zu gestalten.
Zuschuss der Pflegeversicherung
Der Zuschuss für Umbaumaßnahmen wird nur gezahlt, wenn Betroffene eine Pflegestufe erhalten haben. Die Pflegekasse zahlt dann bis zu 4000 Euro als Zuschuss für Anpassungsmaßnahmen, die die häusliche Pflege in der Wohnung ermöglichen, erleichtern oder eine möglichst selbstständige Lebensführung der pflegebedürftigen Person wiederherstellen.
Dieser Zuschuss kann laut Bundesministerium für Gesundheit auch ein zweites Mal gewährt werden, wenn sich die Pflegesituation so verändert, dass neue Maßnahmen nötig werden. Wohnen mehrere anspruchsberechtigte Pflegebedürftige zusammen, kann der Zuschuss je Person maximal 4000 Euro und insgesamt maximal 16000 Euro betragen. Darüber hinaus gibt es Förderprogramme von Bund und Ländern für einen altersgerechten Umbau von Wohnraum.
Eine notwendige Maßnahme, die bezuschusst wird, ist beispielsweise die Türverbreiterung. Türen sollten eine Mindestbreite von 0,95 Metern haben, damit ein Rollstuhl hindurch passt. Im Zuge dessen sollten auch Türschwellen entfernt werden. Sind Stufen zur Wohnung vorhanden, werden fest installierte Rampen und ein Handlauf an beiden Seiten der Rampe benötigt. Stufen in der Wohnung können mit einem Treppenlifter ausgestattet werden.
Zuschüsse gibt es aber auch bei einem pflegegerechten Umbau des Badezimmers, das zu den gefährlichsten Räumen für Pflegebedürftige gehört. Hier empfehlen Experten zunächst die Anbringung von Haltegriffen an Badewanne oder Dusche und das Auslegen des Wannenbodens mit einer rutschfesten Gummimatte. Ist eine Badewanne vorhanden, kann eine Badewanneneinstiegshilfe installiert werden: Ein Tritthocker, der das sichere Ein- und Aussteigen aus der Wanne unterstützt. In einer Dusche kann das Duschen erleichtert werden, wenn ein Klappsitz an der Wand angebracht oder ein spezieller Duschstuhl in die Dusche gestellt wird. Am besten ist jedoch der Umbau zu einer ebenerdigen, stufenlosen Dusche, die auch mit einem Rollstuhl oder Rollator befahren werden kann.
Experten empfehlen, sich vor den Umbaumaßnahmen beraten zu lassen. Denn im schlimmsten Fall bleibt man auf teuren Umbaukosten sitzen, weil die Pflegeversicherung sie nicht erstattet.