Puppe gegen Hunger

von Redaktion

Was kann eine Stoffpuppe gegen die Armut in Peru ausrichten? So einiges! Sie hilft, dass Menschen in den Slums von Lima etwas zu essen bekommen. Die Idee stammt aus Stephanskirchen. Dort betreibt Martina Sturainer de Cueto das Geschäft „Chill n Feel“, in dem sie vegane Babybekleidung und Öko-Spielzeug herstellt. Darunter: Strickpuppen und Stoff-Faultiere. Diese werden in Pueblos Jovenes, den Slums von Lima, gefertigt.

In diese Vororte ziehen immer mehr arme Menschen aus dem peruanischen Umland, in der Hoffnung, in Lima Geld zu verdienen. Doch die Chancen stehen schlecht. „Für die meisten gibt es keinen Weg aus den Slums, wo sie ohne fließend Wasser und umgeben von Kriminalität stranden“, erklärt sie.

Die Kooperation mit Chill n Feel ist für einige der Slumbewohner ein Ausweg. Die Arbeiter stricken die Puppen aus Bio-Garn und bekommen dafür einen fairen Lohn, mit dem sie sich und ihre Familien versorgen können. Die Corona-Krise brachte aber nun neue Schwierigkeiten. Denn auch in Peru gab es eine Quarantäne und die Garne konnten nicht nach Pueblos Jovenes geliefert werden. Die Arbeiter hatten zwar jede Menge Zeit, aber keine Arbeit! „Die Strickerinnen legen Wert darauf, in keinem festen Arbeitsverhältnis zu stehen“, so Sturainer de Cueto. Denn so können sie ihre Löhne immer wieder neu verhandeln und auch andere Aufträge annehmen. Durch Corona allerdings standen sie nun ohne Einkommen da. Das wollte man in Stephanskirchen nicht hinnehmen und hat eine Stoffpuppen-Aktion gestartet. Noch bis voraussichtlich Ende Mai – also bis die Strickerinnen ihre reguläre Arbeit wieder aufnehmen können – wird pro verkaufter Puppe ein Essenspaket an eine Familie gespendet. Doch auch danach tut man mit dem Kauf der Stoff-Spielzeuge etwas Gutes. Denn er sichert das Einkommen für die Strickerinnen aus dem peruanischen Slum.khe

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