Um im Winter mobil zu bleiben, sollte man sein Auto winterfit machen. Das ist in ein paar Schritten erledigt.
Der Winter ist nicht die leichteste Jahreszeit für Autobatterien. Daher raten die Auto-Experten von ARAG, die Batterie vor der ersten klirrenden Kälte auf ihre Leistungsfähigkeit zu überprüfen.
Typische Schwäche-Symptome können sich schon beim Kaltstart zeigen: Springt der Motor nicht sofort an oder hat das Autoradio Aussetzer, kann das auf eine schwächelnde Batterie hindeuten.
Wer seine Batterie selbst prüfen möchte, benötigt ein sogenanntes Multimeter. Mit diesem Messgerät kann man die Spannung der Batterie messen, indem man das rote Kabel an den Pluspol und das schwarze Kabel an den Minuspol hält. Der Test sollte am besten gemacht werden, wenn das Auto einige Stunden gestanden hat. Beträgt die Spannung zwischen 12,4 und 12,7 Volt, ist die Batterie in Ordnung. Liegt sie unter zwölf Volt, sollte eine Werkstatt aufgesucht und unter Umständen die Batterie ausgetauscht werden.
Experten weisen darauf hin, dass nicht alle Batterietester zuverlässige Informationen liefern. Der Profi in der Werkstatt meist schon.
Schwächelnde Batterien aufladen
Grundsätzlich ist es kein Problem, Autobatterien wieder aufzuladen. Doch Experten weisen darauf hin, dass Batterien in modernen Autos in der Regel nur noch etwa fünf Jahre halten. Durch hohe Standard-Ausstattungen der Fahrzeuge mit Sitzheizung, Klimaanlage und Co. werden sie enorm beansprucht.
Ein Blick auf die Batterie hilft: Dort kann man am sogenannten Frischedatum ablesen, wie alt sie ist und ob ein Aufladen überhaupt sinnvoll ist.
Vom abendlichen Ausbau der Batterie, um sie im Warmen übernachten zu lassen, raten ARAG-Experten ab. Wer dem Auto mit moderner Elektronik den Strom abklemmt, bringt die Technik durcheinander.
Türschlösser schützen
Ein Tröpfchen Öl in den Scharnieren der Türen macht sie leichtgängiger und im Türschloss verhindert Fett, dass sich Eis bildet. Doch Experten warnen: In manchen Türscharnieren ist Teflon eingebaut, und da ist Öl schädlich. Für diese Scharniere gibt es spezielles Trocken-Schmier-Spray im Fachhandel. Ob der Pkw Scharniere mit Teflon hat, weiß im Zweifel der Autohändler. Auch Grafitspray kann Schlösser vor dem Zufrieren schützen. Im Gegensatz zu Öl wird es bei Kälte nicht dickflüssig und verharzt nicht.
Flüssigkeiten prüfen
Ist genügend Frostschutzmittel im Kühlwasser enthalten? Mit einem Frostschutzprüfer können Autofahrer den Zustand des Kühlwassers selbst überprüfen. Der Frostschutz sollte zwischen minus 20 und minus 30 Grad Celsius liegen. Dann ist der Motor vor Eisbildung, aber auch vor Rost und Kalkablagerungen ausreichend geschützt. Die ARAG-Experten raten, Schutzhandschuhe während der Messung zu tragen, um den Kontakt mit der Kühlflüssigkeit zu vermeiden. Wenn Kühlwasser nachgefüllt werden muss, hilft ein Blick in die Unterlagen des Fahrzeugs. Dort steht, welches Mittel für den Motor geeignet ist.
Frostschutz ist auch für die Wasseranlage des Scheibenwischers unbedingt nötig. Hier schützt das Mittel nicht nur vor einem Vereisen des Wischwassers, sondern hat auch reinigende Funktion. Ein Frostschutz von minus 20 Grad Celsius reicht für die hiesigen Winterverhältnisse aus. Und wenn man schon dabei ist: Auch die Wischblätter der Scheibenwischer sollten kontrolliert und eventuell gereinigt werden.
Motor laufen lassen verboten
ARAG-Experten weisen darauf hin, dass es nicht erlaubt ist, den Motor seines stehenden Fahrzeugs laufen zu lassen, um es im Winter mit der Heizung vorzuwärmen. Es stellt sogar eine Ordnungswidrigkeit nach Paragraf 30 der Straßenverkehrsordnung dar. Danach sind unnötiger Lärm – wie etwa lautes Türenschlagen – und vermeidbare Abgasbelästigungen verboten. Zehn Euro Bußgeld drohen für diese Umweltsünde.
Das Auto vom Schnee befreien: So geht’s!
Frierende Autofahrer machen es sich gerne mal einfach: Ein kleines Guckloch in der Frontscheibe und im Seitenfenster, der Rest schmilzt schon weg, wenn das Auto erst warm wird.
Doch es ist verboten, so loszufahren und kann zudem teuer werden. Aus Gründen der Verkehrssicherheit müssen nicht nur die Scheiben, sondern auch das Wagendach, Scheinwerfer, Rücklichter, Blinker und das Kennzeichen von Eis und Schnee befreit werden.
Bis zu 80 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg drohen. Und wenn es zu einem Unfall kommt, riskieren die nachlässigen Autofahrer zudem den Versicherungsschutz und es kann zu Schadensersatzforderungen kommen.arag