Hyundai hat in der kleinsten Baureihe den i10 N-Line aufgelegt. Und der bringt alles mit, was es für die engagierte Ausfahrt ins nächste Mittelgebirge braucht. Eine stramme Federung, Durchzugskraft und eine präzise Lenkung. Mögen die Spiele beginnen.
Der Kleine tritt im Sportler-Dress an. Kontrastlack auf dem Dach, 16-Zoll-Leichtmetallräder an den Füßen, dazu gönnt sich der flinke i10 hier und da rote Zierfarbe an der Karosserie. Der vordere Stoßfänger schnüffelt an der Straße, der hintere gefällt sich mit Diffusor-Optik und gibt dem verchromten Auspuff-Doppelendrohr eine Herberge. Der angedeutete Dachkantenspoiler ist eher aus Designgründen denn als aerodynamische Hilfe an Bord.
Innen geht es mit viel Rot weiter. Die Ziernähte der Sitze leuchten mit den Umrandungen der Frischluftdüsen um die Wette, im Dunkel unter dem knackig-kleinen Lederlenkrad schimmern Aluminium-Pedale, die Sitzposition passt.
Gestartet wird der Einliter-Turbobenziner ganz konventionell mit Schlüssel und Zündschloss, munter tourt er mit dem rauen Klang der ungeraden Zylinderzahl im Leerlauf. Aus dem Stand, mit niedriger Drehzahl und wenig Gas flitzt der kleine Hyundai los. Das Spiel mit Kupplung und Gas gelingt immer und präzise, der passende Pedalabstand hilft dabei und ganz Verwegene können beim Runterschalten ordentlich Zwischengas geben.
Die Lenkung findet den richtigen Grad der Unterstützung, macht emsig Zustandsmeldung von der Fahrbahnbeschaffenheit und stärkt so den Eindruck des flinken Wiesels. Beim Einparken, und das ist die andere Spezialdisziplin des i10, erleichtert sie den Dreh am Volant und hilft, ihn passgenau in winzige Lücken zu rangieren.
Etwas mehr Genauigkeit hätte man sich dagegen von den Bremsen erhofft.
Ihr Druckpunkt ist mäßig definiert, was in manchen Fällen zu ungewollten Nickbewegung der Passagier-Köpfe führt. ampnet/Michael Kirchberger