Reif für das 21. Jahrhundert

von Redaktion

Fahrvorstellung Land Rover Defender 90: mehr Luxus, mehr Elektronik und dennoch geländetauglich

In der Modellreihe steckt eine lange Tradition. Zunächst als Arbeitspferd für die Landwirtschaft und überall dort konzipiert, wo es an befestigten Straßen mangelte, kam das Geländeauto 1948 mit dem Namen Land Rover – ohne weitere Bezeichnung – auf den Markt. Ihm folgten eine ganze Reihe von Generationen und Varianten, bis ihm 1990 der Beiname „Defender“ (Verteidiger) verpasst wurde. Land Rover hatte ihm nämlich just den Discovery (Entdeckung) zur Seite gestellt, da wurde es nötig, einen Beinamen anzunehmen. 2016 endete die Produktion. Das Auto war mit den gängigen EU-Regeln, insbesondere dem Schutz von Fußgängern, nicht mehr vereinbar. Seit diesem Jahr ist nun die komplett neuentwickelte Generation auf den Markt. Nach dem Defender 110 folgt nun auch die kurze Variante 90 mit drei Türen.

Geländewagen mit dem Plus

Aus dem einstigen Arbeitsfahrzeug ist ein luxuriöses Modell geworden, ohne die Fähigkeiten eines Geländefahrzeugs vernachlässigt zu haben. Am eindrucksvollsten wird das im nächsten James Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ zu sehen sein, dessen Start in den Kinos wegen Corona schon zweimal verschoben werden musste. Hier spielen einige Defender 110 mit PS starkem Benzinmotor bei Verfolgungsjagden eine tragende und spektakuläre Rolle. Als Benziner wird es den Land Rover Defender 90 in zwei und als Diesel in drei Varianten geben. Sie sind sämtlich mit einer sanft schaltenden Acht-Stufen-Automatik gekoppelt. Die Benziner verfügen über permanentem Allradantrieb, während die neuen Diesel mit dem neu eingeführten Intelligent All-Wheel Drive zusammenwirken.

Weiterhin gehört zum Technikpaket aller Varianten das konfigurierbare Terrain Response – und eine durchdachte Karosseriegeometrie mit eindrucksvollen Böschungswinkeln. Hinzu kommt bei den Varianten mit elektronisch geregelter Luftfederung ein erstklassiger Rampenwinkel für die Geländeeigenschaften. Auf der anderen Seite machen das sorgfältig austarierte Fahrverhalten und seine Fahrdynamik auf der Straße den Defender 90 zum möglicherweise bislang vielseitigsten und fähigsten Defender. So gibt es demnächst den Defender zum Beispiel auch als Plug-in-Hybrid P400e. Das Design mit der bullig-runden Front, den kurzen Überhängen vorn und hinten, der hohen und waagerechten Gürtellinie sowie den großen Reifen stehen für Kraft, Durchsetzungsvermögen und großen Fähigkeiten beim Überwinden von Stock und Stein. Auf befestigtem Untergrund wie zum Beispiel auf der Autobahn M40 vom Flughafen London Heathrow in die britischen Midlands fuhr sich der Wagen luxuriös und für alle Insassen – ob vorne oder hinten – bequem und leise. Die Bedienelemente sind ergonomisch vernünftig angeordnet, die Sitze sorgen für einen Wohlfühl-Faktor, das Geräuschniveau lässt Gespräche auf Zimmerlautstärke zu.

Die elektronische Servolenkung lässt gefühlvolles Manövrieren zu, das Schalten übernimmt die serienmäßig vorhandene Automatik, was sich auf engen englischen Landsträßchen besonders wohltuend bemerkbar machte.

Überzeugt im Gelände nach wie vor

Es braucht in der Tat einen unerschrockenen Charakter, wenn man das Fahrzeug an seine Grenze bringen will. Die Bodenfreiheit lässt sich auf Knopfdruck steigern, Gewässer müssen tiefer als 90 Zentimeter sein, damit der Defender einen Bogen um sie machen muss. Ansonsten stapft er unverdrossen weiter, wo manchen Leuten das Wasser schon über dem Bauchnabel stehen würde.

Laut Auskunft des Herstellers gibt es für jede Variante eine Fülle an Farben und Ausstattungsdetails, die das reich bestückte Technikpaket des britischen 4×4-Stars abrunden: „Auf der Grundfläche einer Familien-Fließhecklimousine der Kompaktklasse bietet der Defender 90 großzügig Platz für bis zu sechs Fahrgäste. Die knappen Abmessungen kommen nicht zuletzt der Wendigkeit zugute, denn der Defender 90 benötigt für eine Wende von Bordstein zu Bordstein lediglich 11,3 Meter“, heißt es in dem Merkblatt. Das bestätigte auch die Probefahrt.

Serienmäßig Assistenzsysteme

Ein reiches Angebot an serienmäßig vorhandenen Fahrerassistenzsystemen rundet das positive Bild ab. Dazu gehören beispielsweise ein 3-D-Surround-Kamerasystem, eine Anhängerstabilitätshilfe, ein Aufmerksamkeitsassistent, eine Einparkhilfe, ein Spurhalteassistent sowie die Verkehrszeichenerkennung mit adaptivem Geschwindigkeitsbegrenzer. Wer hin und wieder einen Pferdeanhänger, ein Segelflugzeug oder ein kleineres Boot im Schlepp haben möchte, ist mit der maximalen Anhängelast von 3500 Kilo gut bedient. ampnet/hrr

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