Die drei Säulen zum Erfolg

von Redaktion

Kolbermoor – Dass die Tischtennisabteilung des SV DJK Kolbermoor neben dem Spitzensport seit Jahren auch hervorragende Nachwuchsarbeit betreibt, ist hinlänglich bekannt. Mit dem zweiten Platz beim „Grünen Band“ wurde man nun auch für das Engagement belohnt. Der Verein selber steht mit dem Spitzen-, Breiten- und Freizeitsport auf drei Säulen.

Was aber ist das „Grüne Band“? Seit 1986 fördern die Commerzbank AG und der Deutsche Olympische Sportbund über die Initiative „Das Grüne Band für vorbildliche Talentförderung im Verein“ Kinder und Jugendliche. Es belohnt die Nachwuchsarbeit im Leistungssport, unabhängig von der Vereinsgröße oder der Popularität der Sportart. Die Bewertungskriterien ergeben sich aus dem Nachwuchsleitungssport-Konzept des DOSB und schließen unter anderem die Trainersituation, die Zusammenarbeit mit Institutionen wie Schulen oder Olympiastützpunkten, die Doping-Prävention sowie pädagogische Aspekte der Leistungsförderung ein. Eine Jury prämiert jedes Jahr 50 Vereine oder Vereinsabteilungen, deren sportfachliche Voraussetzungen zur Förderung erfüllt sind. Voraussetzung für die Vereine ist, dass sie aktive Talentsuche und -förderung von Jugendlichen sowie aktive Doping-Prävention betreiben.

Feierstimmung in
Kolbermoor

Die Jury hat nun entschieden und in Kolbermoor herrscht Feierstimmung. Für den ersten Platz, den der TV Hilpoltstein eingesackt hat, hat es zwar um Haaresbreite nicht gereicht, aber mit dem zweiten Rang darf man mehr als zufrieden sein. „Unsere Bewerbung wurde aufgrund unserer beispielhaften Arbeit im Nachwuchsleistungssport, der systematischen Talentsuche und -förderung ausgewählt und der Wettbewerbsjury vorgelegt“, so Vorstandsmitglied Günter Lodes. Das Ergebnis konnte sich am Ende mehr als sehen lassen. In den Kategorien der zusätzlichen Kaderführung und des Vereinsflusses in der Prävention sowie bei den sozialen und pädagogischen Angeboten hat man sogar die höchstmögliche Punktzahl erreicht. Damit es überhaupt so weit kommt, bedarf es einerseits des Engagements der heimischen Wirtschaft, die in gesellschaftlicher und sozialer Weise als Partner zur Verfügung steht. Es bedarf aber auch dem Engagement in der Abteilung selber. Und da hat man in Kolbermoor großes Glück, dass man in jeder Hinsicht breit aufgestellt ist.

Alleine für die Nachwuchsarbeit stehen mit Florian Wiesener, dem Chef-Trainer Antonio Golemovic, Alexander Bruckschlegel und Matthias Schmid nicht weniger als vier lizenzierte Trainer zur Verfügung. Hinzu kommen diverse Übungsleiter und Helfer, die das Trainerquartett unterstützen.

Erstklassige
sportliche Förderung

Sie sind unter anderem dafür verantwortlich, dass den Kindern und Jugendlichen eine erstklassige sportliche Förderung, welche schon im Grundschulalter beginnt, zuteil wird. Dabei arbeitet man intensiv mit den beiden Grundschulen zusammen und veranstaltet einmal im Jahr einen Schnuppertag für die beiden Schulen. Mit unverbindlichen Probetrainings will man zudem versuchen, die Kinder für die Sportart Tischtennis zu faszinieren. Dass am Ende auch die Früchte geerntet werden können, sieht man daran, dass der SV DJK Kolbermoor immer wieder Spitzenakteure hervorbringt.

Waren es vor einigen Jahren die Geschwister Chantal und Sarah Mantz, die wesentlichen Anteil daran hatten, dass Kolbermoors Damen in der 1. Bundesliga spielen, so sind es heute beispielsweise Laura Tiefenbrunner, die nach einem zweijährigen Engagement beim TSV Schwabhausen wieder nach Kolbermoor zurückgekehrt ist, sowie Naomi Pranjkovic. Beide Spielerinnen sind fest in den beiden Bundesligateams, die in der 1. und 2. Bundesliga aktiv sind, als Stammspielerinnen eingeplant.

Hierzu sei erwähnt, dass Kolbermoor derzeit der einzige Verein ist, der zwei Topteams in der 1. und 2. Bundesliga stellen kann. Auch in der männlichen Jugend darf man sich über eine gelungene Nachwuchsarbeit freuen. Federführend hier ist Mike Hollo. Der Sohn des ehemaligen Coaches Zsolt Hollo ist zwar im Nachwuchsbereich beim SV Riedering gemeldet, spielt aber bei den Herren in der 2. Bundesliga in Saarbrücken. Derzeit steht mit dem 14-jährigen Luis Kraus ein Nachwuchsspieler an der Platte, der seinem Leistungslevel dementsprechend gefördert wird und in der ersten Herrenmannschaft des SV DJK Kolbermoor bereits auf Position eins geführt wird.

Ist die Nachwuchsarbeit und -förderung die eine Säule, so hat man in Kolbermoor mit dem Breitensport eine weitere Säule, die ebenfalls in die Beurteilung der Jury einfloss. Alleine sechs Teams bei den Herren, wobei die erste Herrenmannschaft in der Verbandsoberliga tätig ist, nehmen derzeit am Spielbetrieb teil. Bei den Damen ist es die dritte Mannschaft, die ebenfalls in der Verbandsoberliga spielt. Im Jugendbereich hat man zwar nur eine Mannschaft gemeldet, will aber allen Spielern Einsatzmöglichkeiten bieten. Der Vorteil insgesamt liegt daran, dass die Jugendlichen, die vom Jugend- in den Erwachsenenspielbetrieb wechseln, erste Erfahrungen bei den Herren oder Damen sammeln können. Ein weiterer Aspekt, den nicht jeder Verein für sich in Anspruch nehmen kann ist der, dass es in Kolbermoor – quasi als dritte Säule – auch noch eine Freizeitgruppe gibt.

Diese Erfolgsgeschichte, die nun schon sehr lange andauert, soll, wenn es nach den Vereinsverantwortlichen geht, auch noch in den nächsten Jahren anhalten. eg

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