4,07 Meter lang und mit vier Türen samt Heckklappe entspricht der Mazda2 der gängigen Konfiguration eines Kleinwagens und folgt brav den markentypischen Pfaden. Die umfangreiche Ausstattung Sports-Line macht ihn zum angenehmen Weggefährten.
Das Design ist spannungsreich und nicht verspielt. Innen gefällt die sorgfältige Verarbeitung und gute Materialqualität, die Bedienung könnte einfacher nicht sein. Der Sitzkomfort ist ausgezeichnet. Auch große Fahrer finden eine weitgehend perfekte Position am kleinen Lederlenkrad, den Überblick beim Rangieren verbessert eine Rundum-Kamera, die auch seitliche Hindernisse darzustellen vermag.
Gewöhnen muss man sich an die Geschwindigkeitsanzeige. Ausschließlich digital wird das Tempo dargestellt. Schalter und Tasten erklären sich selbst, der Spurhaltehelfer lässt sich mit einem Knopfdruck deaktivieren und meldet sich nach einem Zwischenstopp nicht automatisch wieder zu Wort. Sehr angenehm, denn die Spurüberwachung verwechselt gerne Reparatur-Teerlinien auf der Fahrbahn mit Markierungen, auch in Baustellen zeigt sie sich überfordert.
Getriebe fordert
fleißiges Schalten
Den Startbefehl bekommt der 1,5-Liter-Vierzylinderbenziner per Knopfdruck, unauffällig nimmt er seine Arbeit auf und treibt den Mazda2 im Stadtverkehr munter voran. Bei der Wahl des passenden Gangs in der City fällt die Entscheidung aber schwer. Bei Tempo 50 im Fünften quält sich der Motor mit kaum 1000 Umdrehungen in der Minute, im Vierten dreht er dann gleich unnötig hoch. In der 30er-Zone geht’s nicht besser, da fällt die Entscheidung zwischen zweiter und dritter Übersetzungsstufe mindestens genauso schwer. Beim Überholen ist flinkes Herunterschalten angesagt, sonst zieht sich der Vorgang gefährlich in die Länge.
Zumal dem Motor oft der (von einem Turbo eingehauchte) zweite Atem fehlt. Lange dauert es, bis der kleine Mazda sein Spitzentempo erreicht hat, dann tourt die Maschine zwar mit konsummindernder Drehzahl, von Durchzugskraft kann allerdings keine Rede mehr sein. Gewiss darf man von 148 Newtonmetern Spitzendrehmoment bei 4000 Umdrehungen in der Minute keine Wunderdinge erwarten, ein wenig spritziger hätten wir uns engagierte Fahrten jedoch gewünscht. Wohlgemerkt, das gilt für die Versuche des betont flotten Fahrens auf der Landstraße, in der City kommt der nur wenig mehr als 1100 Kilogramm wiegende Mazda mit Bravour ans Ziel.
Spürbar werden die Sparmaßnahmen tatsächlich beim Verbrauch. 5,9 Liter genügen dem Mazda2 für 100 Kilometer, da ist manch ein Klassenkamerad mit größerem Durst unterwegs.
Startkraft aus dem
Kondensator
Nicht nur der Leichtbau und der Turboverzicht verringern den Konsum, auch die Mildhybrid-Technik mit einem riemengetriebenen Starter-Generator gibt das Zünglein an der Waage. Über ihn wird Bremsenergie umgewandelt und in einem Kondensator abgespeichert. Die hilft dem smarten Elektriker dann beim Ampelstopp, wenn die Automatik die Maschine abstellt, für eine kaum spürbare und ruckfreie Wiederbelebung des Motors, wenn der Fahrer den Fuß von der Bremse nimmt und die Kupplung kommen lässt. Energie, die nicht erneut erzeugt werden muss.
Dass sich am Ende doch noch eine gute Portion Fahrspaß im Überlandverkehr einstellt, ist dem agilen Fahrwerk zu verdanken. Das leise und sanfte Abrollverhalten der Räder empfinden wir als angenehm, eine ausgewogene Abstimmung reduziert die Karosseriebewegungen und damit die der Passagiere.
Anhängelast und
Ladekante hoch
Den Alltag im urbanen Umfeld meistert der Mazda mühelos, vorne sitzen Fahrer und Beifahrer mit Spielraum für Kopf und Arme, allein eine Mittellehne wäre keine schlechte Idee. Auf der Rückbank geht es eher kuschelig zu, für kurze Strecken ist das erträglich. Auf gewohnt hohem Niveau gipfelt die Ladekante, wer der Umwelt zuliebe Glas- statt Plastikflaschen kauft, wird das sehr schnell bemerken. Dafür entschädigt das Kofferraumvolumen von anständigen 280 bis 950 Litern.
Und, nicht zuletzt, darf der Mazda2 Anhänger bis zu immerhin einer Tonne Gewicht in Schlepp nehmen. Wer Transportbedürfnisse hat, kommt so auch mit einem Kleinwagen über die Runden.
Mit der Ausstattungslinie Sports-Line streckt sich Mazdas 2er bei Komfort und Sicherheit auf das Niveau der Großen. ampnet/mk
Daten Mazda2 Skyactive-G 90: Motor: R4-Benziner, 1496 ccm
Leistung: 66 kW/90 PS bei 6000 U/min
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 5,3 Liter
Effizienzklasse: A
CO2–Emissionen: 117/ 120 g/km (Euro 6d)
Testverbrauch: 5,9 l Benzin/100 km