Der Kleine kommt ans Kabel

von Redaktion

Fiat 500e: Als Stromer kehrt er in seine Heimat zurück

Der ewige Fiat 500 rollt in der nun dritten Modellgeneration ausschließlich elektrisch über die Straßen und wurde für seinen neuen Auftritt von der Kreativabteilung in Turin dezent überarbeitet. Zwar hat der Stadtwagen in allen Bereichen zugelegt und steht nun deutlich selbstbewusster auf seinen neugestalteten 16- Zollrädern als die Version mit Verbrennungsmotor (die weiter angeboten wird), hat aber seinen Charakter behalten.

Charakter voll erhalten

Neben dem Elektroantrieb spendierten die Verantwortlichen der Baureihe auch noch eine neben dem Cabriolet dritte Variante mit einer dritten Tür, um so die Rückbank leichter erreichbar zu machen. Mit der Elektrifizierung kehrt der 500 gleichzeitig in seine Heimat zurück. Im Fiat-Stammwerk Mirafiori sollen pro Jahr 80000 Einheiten des 500e entstehen. Die Verbrenner-Varianten werden unverändert in Polen produziert.

Von den großzügigeren Abmessungen der neuen für den 500e entwickelten Plattform profitiert vor allem die erste Reihe. Von der leicht erhöhten Sitzposition aus blickt der Fahrer auf das aufgeräumte Rundinstrument und den Bildschirm, der dort platziert wurde, wo beim Ur-500 der Rückspiegel je nach Drehzahl vibrierte. Die Materialien machen einen wertigen Eindruck und bei vielen Elementen nimmt die Elektroversion des Stadtflitzers Anleihen bei höheren Segmenten. Das beginnt bereits bei den elektrischen Türgriffen und endet im vollkommen neu gestalteten Innenraum. Außerdem besitzt der elektrische 500 zusätzliche Staufächer und Ablagemöglichkeiten. Für den Aufbruch in die elektrische Epoche kommt der Kleine mit zwei Antriebsversionen auf den Markt. Beide Antriebe besitzen eine Schnellladefunktion, sodass sich der Aufenthalt an der Ladesäule deutlich verkürzt und 80 Prozent der Batteriekapazität in 35 Minuten erreicht ist. Nach dem Start kommt der 500e schnell in Fahrt, beschleunigt von 0 auf 50 km/h in drei Sekunden und zeigt so beim Ampelstart manchem größeren Konkurrenten die Rücklichter. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Fiat 150 km/h an. Dem Fahrer stehen drei Fahreinstellungen zur Verfügung, wobei „Normal“ dem Fahrtstil der Modelle mit Verbrennungsmotor entspricht, was sich allerdings am Ende negativ auf die Reichweite auswirkt, weil die Energierückgewinnung beim Verzögern weniger stark ausgeprägt ist. Empfehlenswerter ist die Einstellung „Range“, bei der die Rekuperation deutlich stärker ausgeprägt ist und der 500e praktisch mit einem Pedal dirigiert werden kann. Wenn plötzlich die Reichweitenangst eintritt, weil die nächste Ladesäule weit entfernt ist, hilft die Einstellung „Sherpa“. Dabei wird die Reichweite optimiert, indem Stromverbraucher wie die Sitzheizung ausgestellt werden und die Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h begrenzt wird. Das Fahrverhalten hat der elektrische 500 von seinen Verbrennerkollegen übernommen. Das Fahrwerk ist durchaus in Richtung Komfort ausgelegt und meldet Unebenheiten eher dezent in den Innenraum.

Der 500e ist vor allem in der Stadt zu Hause. Hier kann er seine Stärken ausspielen. Doch Touren auf Landstraßen haben auch ihren Reiz. Als Verbrauch verspricht Fiat 14,9 kWh für 100 Kilometer. Der kleine 500e kann zudem als erster Vertreter seiner Klasse autonom nach Level 2 über den Asphalt rollen. Der „Fiat Co-Driver“ erkennt bei eingeschaltetem Abstandsregeltempomat Geschwindigkeitsbegrenzungen und stoppt falls nötig. Außerdem hält er den Kleinen in der Mitte der Fahrspur. ampnet/ww

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