Pony-Car unter Strom

von Redaktion

Fahrvorstellung Ford Mustang Mach-E

Als vor 56 Jahren Ford den Mustang auf den Markt rollte, begann die Epoche der „Pony-Cars“, deren Charakter allerdings so gar nichts mit einem genügsamen Minipferd gemein hatte. Vielmehr standen da kräftige Vollblüter am Start, die so gar nicht spielen wollten. Mit dem Mustang Mach1 brachte Ford die damals stärkste Variante seines Ponys an den Start, und jetzt wiederholt sich die Geschichte – irgendwie. Denn die jüngste Variante des Themas Mustang fährt mit dem Zusatz Mach-E zu den Kunden, und das „E“ steht für elektrisch.

Der dynamische Charakter bleibt: Die lang gestreckte Motorhaube mit dem typischen Mustang-Gesicht geht in den coupéhaft gezeichneten Passagierraum über und endet am Heck mit den dreiteiligen Rückleuchten des Sportlers. Unter der Karosserie verbirgt sich eine vollkommen neue Architektur, die speziell für Elektromobile entwickelt wurde. Zwischen den beiden Achsen platzierten die Entwickler die Batterie, die je nach Stärke eine Reichweite von 440 bis 610 Kilometern erzeugen soll.

Im großzügig bemessenen Innenraum finden fünf Erwachsene ausreichend Platz, und dank des großen Kofferraums kommt auch das Gepäck mit auf die Tour. Das Unterhaltungsprogramm übernimmt eine Audioanlage von B & O, die dank des weitestgehend lautlosen Antriebs und der geringen Windgeräusche ihre Stärken ausspielen kann.

Bei einer Testfahrt auf einem belgischen Ford-Gelände stehen alle denkbaren Fahrbahnen zur Auswahl. Schon bald wird deutlich, dass die europäischen Entwickler das Fahrzeug bestens auf die hiesigen Bedingungen vorbereitet haben. Das Fahrwerk erreicht einen gelungenen Kompromiss aus Komfort und Dynamik und gerät höchstens bei lang gezogenen Bodenwellen etwas aus dem Takt, was sich aber wiederum leicht korrigieren lässt. Auch auf holperigen Straßenabschnitten behält der Mach-E seine Gelassenheit und vermeidet allzu deutliche Rückmeldungen an Fahrer und Passagiere. Die Lenkung arbeitet europäisch präzise. Die Leistung steht je nach Ausführung vom Start an bereit. Dank des bulligen Drehmoments von 430 Newtonmetern (580 Nm bei den Allradversionen) vergehen gerade sieben Sekunden zwischen 0 und 100 km/h. Die Befehle werden dabei stets ohne Zeitverzug präzise über das rechte Pedal an die Antriebsräder weitergereicht. Bereits die Basisversion mit Heckantrieb verbreitet ein Fahrerlebnis, wie es die Modellbezeichnung verspricht. Als Allradler zieht der Mustang souverän seine Runden und erreicht nach 5,3 Sekunden Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit ist für alle Varianten bei 180 km/h erreicht.

Der Fahrer kann zwischen drei Einstellungen wählen: „Zahm“, „Aktiv“ und „Temperamentvoll“, wobei bereits zahm ziemlich sportlich ist, und temperamentvoll hält schließlich, was es verspricht, geht aber leider auf Kosten der Reichweite. Als Reichweite versprechen die Ford-Verantwortlichen Werte zwischen 440 Kilometern und 610 Kilometern, der jeweiligen Batteriegröße entsprechend, und die Ladezeiten schwanken zwischen 45 Minuten von null auf 80 Prozent am Schnelllader oder 4:45 Stunden an der Wallbox. Der Mustang Mach-E kommt mit Fords jüngster Ausgabe seines Konnektivitätsangebots Sync 4, mit dem sich 80 Funktionen individuell anpassen lassen, zu den Kunden. Als Basis dient ein Bildschirm mit einer Diagonale von 39 Zentimetern, der sich wie ein Smartphone bedienen lässt. Mithilfe eines digitalen Schlüssels erkennt das Fahrzeug per Bluetooth, dass sich ein legitimiertes Mobilgerät nähert. ampnet/ww

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