Ausbildung in Zeiten der Pandemie

von Redaktion

Vergangenes Jahr wurden weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen – Jobbörsen ausgefallen

Laut Analysen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) wurden vergangenes Jahr aufgrund der Corona-Pandemie elf Prozent weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vorjahr. Es gab 53000 Nachfragen weniger als 2019.

Ausbildungsangebot
gesunken

Aber nicht nur die Anzahl an Ausbildungsinteressierten ging um 8,9 Prozent zurück, auch das Ausbildungsangebot sank im Vergleich zum Vorjahr um 50700 Plätze.

Darüber hinaus herrschten wie im Jahr zuvor hohe Schwierigkeiten, das Ausbildungsangebot der Betriebe mit potenziellen Auszubildenden zusammenzubringen, da in den meisten Regionen Ausbildungsmessen und Jobbörsen ausfielen. Es blieben wohl auch deshalb 59900 der betrieblichen Ausbildungsplatzangebote bis zum Stichtag am 30. September 2020 unbesetzt. Im Vorjahr waren es nur 53100 Plätze. Ebenfalls befanden sich zum Stichtag 78200 Bewerber weiterhin auf der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz. Vergleichsweise waren dies im Vorjahr nur 73700. Als Folge sank ebenfalls die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge.

Bereits vor Beginn der Pandemie wurde, unter anderem als Folge sinkender Schulabgänger, von einem Rückgang der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um rund 10100 ausgegangen. Besonders hohe Rückgänge wurden im Bereich Industrie und Handel registriert.

Dass die Corona-Pandemie deutliche Spuren auf dem Ausbildungsmarkt hinterlassen hat, haben auch die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit bestätigt. Zahlreiche Betriebe ermöglichen jungen Menschen nach wie vor einen verspäteten Einstieg ins Berufsleben. Von Oktober 2019 bis September 2020 wurden den Agenturen für Arbeit und Jobcentern 41700 Berufsausbildungsstellen weniger als im Vorjahreszeitraum gemeldet. Auch haben weniger Bewerber die Ausbildungsvermittlung in Anspruch genommen.

Pandemie ist
nur ein Grund

Für den Rückgang sind allerdings nicht nur die wirtschaftlichen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie verantwortlich. Schon vor März 2020 lagen die Zahlen deutlich unter denen des Vorjahrs. Dennoch gab es auch im vergangenen Jahr rechnerisch mehr gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen als gemeldete Bewerber. So kamen bundesweit auf 100 Ausbildungsstellen 92 gemeldete Bewerber.

Die Bundesagentur für Arbeit will dazu ermutigen, nicht aufzugeben, sich weiter zu bewerben und sich auch für Ausbildungsberufe jenseits des Traumberufs zu öffnen.

Artikel 11 von 11