Renault 5 Prototyp

von Redaktion

Ein emissionsfreies Stadtauto

Als „Geschenk der Musen“ beschrieb der Hagiograph Edouard Seidler einst den 1972 erschienenen Renault 5, der sich in vielfacher Hinsicht als wegweisend zeigte. So verfügte er über vollintegrierte Kunststoffstoßstangen, die seiner ohnehin ungewöhnlichen Form futuristisches Aussehen verlieh. Auch die Auslegung als Zweitürer widersprach dem Mainstream seiner Klasse. Französische Kleinwagen waren damals Viertürer. In den USA hieß der R 5 „Le Car“, und im Iran wurde er als Pars Khodro noch bis vor wenigen Jahren weitergebaut. In Europa kam indessen schon 1984 die zweite Generation auf den Markt mit quer eingebauten Motoren. Auch diese Generation feierte Erfolge, etwa mit dem GT Turbo, damals der schnellste Kleinwagen seiner Zeit. 1990 folgte das Nachfolgemodell Clio, doch die zweite Generation des
R 5 lief noch bis 1996 vom Band. Der mittlerweile in der fünften Modellgeneration laufende Clio ist weiterhin eines der meistgekauften Autos in Europa. Anfang 2020 konnte er sich sogar zeitweise vor den VW Golf schieben. Der Kleinwagen zeichnet sich durch Variantenvielfalt aus: Es gibt Diesel-, Otto- und Hybridantriebe. Lediglich eine Hochleistungsversion wird bislang nicht angeboten, und in Deutschland fehlt leider auch die elegante Spitzenversion Initiale Paris im Sortiment.

Vollelektrisches Stadtauto

Trotz der großen Erfolge des Clio: Der Renault 5 lebt weiter. Schon die aktuelle, dritte Modellgeneration des Twingo ähnelt im Heckdesign absichtlich dem R 5 Turbo, und mit dem jetzt gezeigten, vollelektrischen Renault 5 Prototype spielt die Marke offen mit einem retrofuturistischen Designansatz. Der Renault 5 Prototype ist mit einem Elektroantrieb bestückt. „So fährt die Ikone emissionsfrei in die Zukunft“, heißt es bei Renault. Ob sich dieses Auto wie sein berühmter Vorgänger als „Muse“ erweist, bleibt abzuwarten. ampnet/jm

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