Wohnraumoffensive 2.0

von Redaktion

Bau-, Industrie- und Wirtschaftsverbände fordern Bund zum Handeln auf

Es sind mit die wichtigsten Themen im Bereich der Baubranche für die kommenden Jahre: Schaffung von Wohnraum und die Einhaltung der Klimaziele der deutschen Bundesregierung. Sowohl bei dem einen wie bei dem anderen Thema gibt es dringenden Handlungsbedarf. Wohnraum, gerade in den Großstädten, ist knapp, in Sachen konsequenter CO2-Reduzierung beim Wohnungsbau liegt bundesweit noch einiges im Argen. Mehr als 30 Bau-, Industrie- und Wirtschaftsverbände fordern deshalb nun in einem Positionspapier eine soziale und klimabewusste Wohnraumoffensive 2.0 für die kommende Wahlperiode.

Rahmenbedingungen für schnelleren Bau

In den sieben Topmetropolen Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und München verfestigt sich ein Trend zur Stadtflucht hinaus in die Umlandregionen. Ein Grund: Attraktiver und energieeffizienter Wohnraum ist kaum mehr zu finden und wenn dann für so hohe Preise, dass nur noch absolute Spitzenverdiener sich diese leisten können. Diesen Umstand wollen sich viele Wirtschaftsvertreter nicht mehr länger gefallen lassen. „Um bezahlbaren Wohnraum schnell und klimabewusst bauen zu können, brauchen wir bessere finanzielle und ordnungspolitische Rahmenbedingungen“, so Steffen Rathke, Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR).

Das Verbände-Bündnis fordert in einem Acht-Punkte-Plan eine massive Stärkung des sozialen Wohnungsbaus. Nötig seien 80000 neue Sozialwohnungen pro Jahr, heißt es in dem Schreiben, dafür seien mindestens fünf Milliarden Euro von Bund und Ländern notwendig. Um bezahlbares Wohnen stärker zu fördern, fordert das Bündnis verbesserte Abschreibungsbedingungen und regionale Förderinstrumente. Genehmigungs- und Bauprozesse müssten beschleunigt werden.

Im Einklang mit Klimazielen

Dieser groß angelegte Ausbau zukünftiger Bauprojekte sei dabei durchaus in Einklang zu bringen mit den ambitionierten Klimazielen in Deutschland – falls die Politik entsprechende Anreize schaffe. „Es sollten energetische Modernisierungsmaßnahmen an vermieteten Wohngebäuden durch Steuererleichterungen und Zuschuss-Regelungen wirkungsvoller gefördert werden“, betont Rathke. Darüber hinaus müssten endlich die „Grauen Energien“ Beachtung finden – also die ganzheitliche Betrachtung des Energieverbrauchs eines Gebäudes von Materialherstellung, Bau, Instandhaltung bis Abriss. „Nur so wird es der Bundesregierung gelingen, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen und Emissionen im Gebäudesektor bis 2030 um über 60 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken.“

Hierfür fordern die Unterzeichner zudem weitere Fördermaßnahmen seitens der Bundesregierung für die Forschung und Entwicklung von Baustoffen und neuen Bauweisen.

Zu den Unterzeichnern der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ gehören neben dem DHWR unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau, der Deutsche Mieterbund (DMB), die Industriegewerkschaft BAU und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB).

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