Fahren oder gefahren werden?

von Redaktion

Fahrvorstellung: Mercedes-Maybach GLS 600 setzt auf ein Höchstmaß an Komfort

Die Wiedergeburt von Maybach als Sub-Marke von Mercedes-Benz ist eine echte Erfolgsgeschichte. Vor allem in China, aber auch in den USA, erreichen die Verkaufszahlen achtbare Höhen. Mit dem Mercedes-Maybach GLS 600 bieten die Schwaben jetzt eine Ableitung des Geländewagens GLS, die – im Gegensatz zur Maybach S-Klasse, die deutlich verlängert wurde – mit den gleichen Abmessungen wie das Ausgangsmodell auftritt. Und damit ist sie auch eine Alternative für Selbstfahrer. So lautet das Fazit nach einer Woche Testfahren in und um New York City.

Selbst in diesem Umfeld, wo ähnlich dimensionierte Geländewagen wie Cadillac Escalade oder Lincoln Navigator die Straßen bevölkern, fällt der Maybach GLS auf. Und das liegt beim Testwagen nicht nur an den eindrucksvollen 22-Zoll-Felgen, sondern vor allem an der majestätisch wirkenden Zweifarben-Lackierung, ein Extra, das in Europa über 20000 Euro kostet. Die großzügig verchromten Lufteinlässe wirken bei hellen Lackierungen harmonischer, während sie in Verbindung mit dunkleren Farben stark in den Vordergrund rücken. Ein schönes Detail ist der auf der Haube thronende Stern. Das gab es bei einem Mercedes-Geländewagen noch nie.

Wenn sich der Besitzer bei Dunkelheit dem Fahrzeug nähert, wird er durch eine Projektion des Maybach-Logos begrüßt – und durch ein automatisch ausfahrendes Trittbrett, an das man sich gewöhnen muss. So richtig verdient sich dieser Maybach sein Logo dann im Interieur. Die klare Auslegung als Viersitzer erlaubt es den Designern, alle Register zu ziehen. Dabei liegt der Fokus auf den rückwärtigen Sitzen, jedenfalls beim First-Class-Fond. Dann sitzt man tatsächlich wie in der ersten Klasse und kann von dort auch das Panoramadach und den seitlichen Sichtschutz sowie die verschiedensten Komfort-Funktionen steuern. Neben komfortablen Platzverhältnissen, besitzt das Fahrzeug hervorragende akustische Qualitäten. Unter diesen Voraussetzungen kann sich die Burmester-Hifi-Anlage optimal entfalten, ein wirklich überlegenes Audio-System. Die Connectivity funktioniert perfekt und in Rekordzeit: das Mobilphon war in 30 Sekunden verbunden.

Tatsächlich hat der Maybach GLS auch dem Fahrer einiges zu bieten. Die Rundumsicht entspricht den anderen GLS-Modellen, die Weitwinkel-Visualisierung der rückwärtigen Kamera erleichtert das Manövrieren erheblich. Mit dem großen Panoramadach lässt sich ein lichtdurchflutetes Ambiente schaffen. Und die Sitzposition ist perfekt. Die Haltegriffe an der Mittelkonsole erinnern daran, dass es sich noch immer um ein SUV handelt – das übrigens auch abseits befestigter Wege sehr weit kommt. Wir konnten uns bei Testfahrten mit einem technisch praktisch identischen GLS 580 davon überzeugen. Unter der Haube des Maybach GLS 600 steckt ein 4,0-Liter-V8-Biturbo. Die Fahrleistungen können sich sehen lassen: In nur 4,9 Sekunden wird der knapp 2,8 Tonnen schwere Geländewagen auf 100 km/h katapultiert. Die Neun-Stufen-Automatik schaltet sehr sanft, der Antrieb ist feinnervig und jederzeit zum Sprung bereit. Übrigens verfügt der Antrieb über einen elektrischen Booster, der bis zu 15 kW/22 PS ansatzlos zur Verfügung stellt. Der Verbrauch liegt im Zyklus bei 12 Litern pro 100 Kilometer, angesichts der Qualitäten des Maybach ein sehr guter Wert. Im Sport-Modus erinnert ein entferntes, subtiles Grollen gelegentlich daran, dass unter der Haube ein extrem starker Achtzylinder mit AMG-Genen auf Kommando wartet. Es gibt auch einen Comfort/Maybach-Modus, der für ein besonders sanftes Fahrerlebnis sorgt und den Komfort für die zweite Sitzreihe optimiert. Außerdem verfügt das Auto über einen OffRoad-Modus, der jedoch nicht getestet wurde, sowie einen Curve-Modus, mit dem sich der Geländewagen in die Kurve neigt. Diese Funktion gefällt: Sie lässt das Auto geradezu mit der Fahrbahn verschmelzen. Aufpflasterungen und Schlaglöcher nimmt das Auto übrigens kaum zur Kenntnis, egal welcher Modus gewählt wurde. ampnet/Shawn Ciecko

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