Was tun, mit selbst produziertem Strom? Tatsächlich hängt viel von dem Faktor Förderung ab, also: Wie viel erhält der in das Stromnetz Einspeisende pro Kilowattstunde als Vergütung vom Staat. Und rechnet sich dieser Betrag – zusammen mit anderen staatlichen Förderungen – bei der Anschaffung der Anlage?
Aus Sicht der Deutschen Energie-Agentur (dena) ist es am wirtschaftlichsten, die Erträge der hauseigenen Solaranlage weitgehend für den Eigenverbrauch zu nutzen. Je höher dieser ist, desto größer fiele auch der Spareffekt aus. Grund für diese Einschätzung ist vor allem die gesunkene Einspeisevergütung. Diese in Deutschland über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelte Förderung schrumpft von Jahr zu Jahr – etwa deshalb, weil Anlagen heutzutage deutlich preisgünstiger sind als noch zu Beginn des neuen Jahrtausends. Während vor 20 Jahren die Pioniere der privaten Fotovoltaikanlagen noch rund 50 Cent pro Kilowattstunde von der Bundesnetzagentur erhielten, liegt der Betrag aktuell gerade mal zwischen acht und neun. Dagegen steht ein aktueller Strompreis von um die 30 Cent pro Kilowattstunde. Doch je weniger die gesamte Anlage bei der Anschaffung kostet, desto mehr kann sich auch die direkte Einspeisung lohnen. Die staatliche KfW-Bankengruppe etwa hat zur Förderung von Fotovoltaikanlagen das Programm „Erneuerbare Energien 270“ aufgelegt. Es ermöglicht, die Anlage mit einem bis zu 55 Prozent hohen Tilgungszuschuss zinsgünstig zu finanzieren. Auch Nordrhein-Westfalen, Berlin oder Bayern fördern die Anschaffung von Fotovoltaikanlagen mit einmaligen Zuschüssen – dies allerdings oft nur in Verbindung mit dem Kauf von Batteriespeichern. Eine Anlage mit großer Speicherkapazität wiederum würde sich eher für den Eigenverbrauch anbieten, da der erzeugte Strom dadurch auch zu einem späteren Zeitpunkt im eigenen Haushalt verwendet werden kann.
Finanzexperte rät
zum Selbstverbrauch
Hauseigentümer sollten demnach alle diese Faktoren berücksichtigen, bevor sie sich entweder für das Einspeisen des Stroms oder dessen Eigenverbrauch entscheiden. Finanzexperten wie etwa Jan Ebert von der BHW-Bausparkasse tendieren indes klar in eine Richtung: „Jede selbst erzeugte Kilowattstunde spart aktuell bei Einspeisung dem Betreiber etwa 30 Cent bei der eigenen Stromrechnung.“Ck/Bsw