Bauen ist teuer. Neben steigenden Grundstückskosten treiben auch die energetischen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) die Kosten für ein neues Eigenheim in die Höhe. Bauherren suchen daher immer nach Einsparungsmöglichkeiten auf dem Weg zu ihrem Bauziel. Naheliegend ist es, Teile der Bauarbeiten selbst in die Hand zu nehmen – die „Muskelhypothek“ ist aber nicht ohne Risiko. Erik Stange, Sprecher des Verbraucherschutzvereins Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB), benennt die Gefahren, die daraus erwachsen können. Versierte Heimwerker können vieles selbst machen. Im Neubau, wo verschiedene Gewerke Hand in Hand arbeiten müssen, spielt aber auch der Zeitfaktor eine bedeutende Rolle. Neben Beruf und Familie bleibt nicht immer Zeit, um auf der Baustelle genau dann anzupacken, wenn dies für die Arbeiten weiterer Gewerke erforderlich ist. Kommt es zu Verzögerungen durch den Bauherrn selbst, ist der Bauunternehmer zumindest teilweise aus der Verantwortung für die Einhaltung des Zeitplans. Zudem können Bauunterbrechungen und unvorhergesehene Nacharbeiten die Kosten erhöhen und die Finanzplanung gefährden.
Keine Baufirma wird die Verantwortung für Arbeiten übernehmen, die der Bauherr in Eigenleistung erbringt, ebenso wenig für Folgeschäden, die sich daraus ergeben. In Zweifelsfällen können Abgrenzungen der Leistungen schwierig sein, und es kann zu Konflikten über Mängelbeseitigungs- und Gewährleistungsansprüche kommen.
Empfehlenswert ist vor allem die Übernahme von Tätigkeiten, bei denen der Lohnanteil gegenüber den Materialkosten hoch ist. Die Einsparmöglichkeiten sind bei einem großen Materialkostenanteil eher gering. Empfehlenswert sind vor allem Maler- und Tapezierarbeiten.
Es lohnt sich, in der Vorbereitung der Muskelhypothek ebenso wie für die Baubegleitung und Mängelkontrolle einen unabhängigen Sachverständigen zurate zu ziehen. Unter www.bsb-ev.de gibt es dazu Tipps und Infos sowie Adressen unabhängiger Bauherrenberater. djd