Hybrid-Kombi mit Platz

von Redaktion

Doppelleben mit opulenter Ausstattung

Obwohl der Swace auf deutschen Straßen relativ neu ist, könnte er doch dem einen oder anderen Autofahrer bekannt vorkommen. Das liegt an seinem Doppelleben, dass er hinter zwei unterschiedlichen Emblemen führt. Als Toyota Corolla ist er schon einige Monate auf den Asphaltpisten unterwegs, als Suzuki Swace ist er ein Neuling. Dabei unterscheiden sich beide Kompaktklassen-Kombis nur unwesentlich voneinander. Die differierenden Merkmale sind vornehmlich in den Firmenzeichen und den Ausstattungen zu finden.

Der Swace und sein Zwilling

Dass sich Suzuki bei der Wahl der Hybridfahrzeuge bei Toyota bedient, um dem europäischen Markt attraktive Angebote zu unterbreiten, verwundert nicht. Toyota ist schließlich Pionier der fortschrittlichen Technik und erfüllt alle Standards, die von der EU vorgegeben werden. Der Suzuki Swace ist damit ein typischer Kandidat für Familien, die nicht zu den übermotorisierten Fraktionen gehören wollen, Platz für den Transport nicht schmähen und mit ihrem Portemonnaie keine lange Aufpreisliste bezahlen möchten.

Auch wenn es sich um ein Hybridfahrzeug der Kompakt-Kombiklasse handelt, muss der Swace nicht an der Steckdose betankt werden. Die Versorgung des 53 kW starken Generators übernehmen ganz allein der Benzinmotor und die Rekuperationsvorgänge, die während der Fahrt anfallen. Mit seiner Systemleistung dürften alle Bedenken hinsichtlich der Reichweite entfallen, denn der 43-Liter-Tank lässt sich an allen Zapfsäulen mit Superbenzin abspeisen. Dabei hält sich der Verbrauch in engen Grenzen. Während Suzuki einen Verbrauch von 3,4 Litern für hundert Kilometer angibt, waren es bei einem Test im Drittelmix 4,4 Liter, die sich der Swace genehmigte. Selbst das ist ein achtbarer Wert, der für die Genügsamkeit des Fahrzeugs steht. Beim Bedienen der EV-Taste ist der Swace sogar bereit, über zwei Kilometer rein elektrisch zu fahren, wenn zuvor genügend Strom gespeichert wurde.

Umfangreiches Basispaket

Da Suzuki den Swace ausschließlich in der Variante Comfort + mit CVT-Getriebe anbietet, hat der Kunde nicht die Qual der Wahl. Das beinhaltet einiges an Komfort und Bequemlichkeit, darunter eine Lenkrad- und Sitzheizung und verschiedene Assistenzsysteme wie Rundumkamera, Tempomat mit Abstandsautomatik oder auch Fernlicht- und Scheibenwischerautomatik. Andererseits muss der Käufer auch damit leben, dass eine Navigation nur mittels eines externen Geräts funktioniert. Auch das CVT-Getriebe mit seiner obligatorischen Geräuschentwicklung ist nicht unbedingt Musik in jedermanns Ohren. Suzuki hätte sicherlich auch gut daran getan, das Interieur etwas umzugestalten. Mit etwas Fantasie hätten sich wohl durchaus mehr sinnvolle Ablageflächen gestalten lassen, als sie in der jetzigen Ausgaben vorzufinden sind. Durch die dezente Leistungsabgabe der beiden unterschiedlichen Motoren entsteht nicht der Eindruck, zu sportlich unterwegs zu sein. Wohl aber können die Insassen ein üppiges Raumgefühl für die Klasse genießen. Für Gepäck wurde einiges an Stauraum vorgesehen. Die glatte Fläche hinter der Hecktür kann mit beachtlichen 596 Litern gefüllt werden, ohne einen Sitz umklappen zu müssen. Sollte das der Fall sein, passen sogar bis zu 1606 Liter unter das Dach. Ob letztlich ein Swace oder der Zwilling aus dem Hause Toyota in die eigene Garage gefahren wird, dürfte in erster Linie von den Vorzügen des Händlers abhängen, denn die Ähnlichkeit beider Modelle ist sehr ausgeprägt. Kurt Sohnemann

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