Immobilien für den Klimaschutz

von Redaktion

Immer mehr Eigentümer setzen auf energetische Sanierung

Haus- und Wohnungseigentümer leisten durch die energetische Sanierung ihrer Immobilien einen immer größeren Beitrag zum Klimaschutz. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen (VdPB). Sie belegt zudem die hohe Bereitschaft von Wohneigentümern, mehr für den Klimaschutz und gleichzeitig für die Werterhaltung ihrer Immobilie zu tun. Verbandschef Bernd Hertweck rief dazu auf, dieses Potenzial umgehend zu nutzen und durch zielgerichtete Förderungen weiter zu verstärken: „Nur so ist das politische Ziel zu erreichen, die jährliche Sanierungsquote von heute ein Prozent auf zwei oder noch besser drei Prozent zu steigern.“

22 Prozent der
Eigentümer planen
Fotovoltaikanlage

Der Gebäudesektor ist aktuell für 14 Prozent der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland unmittelbar verantwortlich. Das entspricht rund 120 Millionen Tonnen im Jahr. Entsprechend dem Klimaschutzprogramm der Bundesregierung dürfen im Jahr 2030 noch höchstens 72 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr in diesem Wirtschaftsbereich emittiert werden. Umso positiver ist vor diesem Hintergrund die aktuelle Entwicklung zu bewerten. Laut Forsa-Studie planen 22 Prozent der befragten Haus- und Wohnungseigentümer derzeit den Einbau einer Fotovoltaikanlage zur eigenen Stromerzeugung. 16 Prozent wollen die Heizung erneuern – genauso viele Befragte Fenster und Türen. 14 Prozent gaben an, den Einbau einer Solarthermieanlage zur Wärme- beziehungsweise Warmwassererzeugung zu planen und Dämmmaßnahmen am Dach oder der Fassade durchzuführen. „Damit solche Pläne auch realisiert werden, bleiben staatliche Anreize unverzichtbar“, erklärt Hertweck. Das Klimapaket der Bundesregierung habe laut dem VdPB-Chef einen kräftigen Investitionsschub ausgelöst. Die besseren Förderbedingungen zeigten bereits Wirkung. Beleg dafür sei die Zahl der Anträge für die verschiedenen Gebäudeeffizienzprogramme des Bundeswirtschaftsministeriums. Diese hat sich binnen Jahresfrist von 326000 auf 600000 erhöht und damit fast verdoppelt. Doch um die ambitionierten Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, ist diese positive Entwicklung nur ein erster Schritt in die richtige Richtung. Um den Trend zu verstärken, erwartet Hertweck vonseiten der Politik Stetigkeit und Verlässlichkeit. Und mehr: Der VdPB-Chef plädiert dafür, „die mit dem Klimaschutzpaket eingeführten alternativen Förderansätze – Zuschüsse und die Möglichkeit eines Steuerabzugs – zu erhalten und weiter auszubauen“. Ergänzend zum KfW-Zuschuss solle das Instrument eines Sanierungs-Schecks geprüft werden.

Dieses Instrument wurde im Nachbarland Österreich bereits mehrfach erfolgreich eingesetzt. Das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) unterstützt vor allem im privaten Bereich thermische Gebäudesanierungen.

Sanierungs-Scheck
soll geprüft werden

Der Sanierungs-Scheck könnte in Deutschland über die gesamte Breite der Immobilienfinanzierer angeboten werden, so der Verbandschef der Privaten Bausparkassen. Er betont die positive Wirkung in Bezug auf klimafreundliche Bauprojekte: „Die höhere Marktdurchdringung würde Energieeinsparmaßnahmen einen Schub verleihen.“ Christoph Kastenbauer

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