Sehen, was man geschaffen hat – das ist einer der Gründe, warum Handwerker glücklicher und zufriedener sind, als viele andere Berufsstände. Das jedenfalls haben zwei Forscherinnen der Uni Göttingen in ihrer Studie bestätigt gefunden. Das Forschungsprojekt der Kulturanthropologin Dr. Dorothee Hemme mit dem Titel „Handwerksstolz“ untersucht Lebenszufriedenheit, Identität und Zukunftsperspektiven im Handwerk. Der Titel spiegelt wider, was viele der 2000 befragten Handwerker schon im Vorfeld der Befragung betonten: Sie sind stolz auf ihren Beruf und das Ergebnis ihrer Arbeit. Ein weiterer Grund fürs Glücklichsein: Die Arbeit wird als nützlich und sinnstiftend bewertet.
Dass die über 130 handwerklichen Berufe auch eine erfüllende Alternative zum Studium sein können, unterstreichen die Ergebnisse ebenfalls: Rund 84 Prozent der befragten Handwerker mit Abitur gaben an, ihren Beruf als besonders erfüllend zu erleben. Auch wenn sich die Zahl der Handwerksauszubildenden mit Abitur von 2017 bis 2019 um 22 Prozent erhöht hat, haben insgesamt nur fünf Prozent der Auszubildenden im Handwerk Abitur. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, gibt es in vielen Ausbildungsberufen inzwischen die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen oder auch dual zu studieren. kv