Die Handwerker im Blick behalten

von Redaktion

Für einen reibungslosen Ablauf auf der Baustelle sorgen

Die Fußbodenheizung wurde falsch verlegt, in den Wänden sitzt Feuchtigkeit, die Wasseranschlüsse befinden sich an der falschen Stelle: Beim Hausbau können viele Fehler passieren. Laien erkennen solche Mängel oft erst, wenn die Folgen offensichtlich sind und etwa der Boden kalt bleibt oder an Wänden Schimmel auftritt. Häufig sind Bauherren auf das Wissen eines Sachverständigen angewiesen, dem solche Mängel bereits beim Entstehen auffallen. Doch manche Probleme können auch Bauherren erkennen – und unter Umständen durch rechtzeitiges Eingreifen und Nachfragen sogar verhindern.

Beispiel 1: Wünsche
genau vermerken

Vieles beginnt schon bei der genauen Planung. Bauherren sollten ihre Wünsche im Bauplan detailliert festlegen. Florian Becker, Geschäftsführer vom Bauherren Schutzbund, rät: „Während der Bauphase sollte man möglichst wenig umplanen. Denn jede Umplanung ist immer eine Fehlerquelle. Außerdem entstehen dadurch oft hohe Mehrkosten.“

Beispiel 2: Anlieferung
von Baumaterial

Bauherren sollten darauf achten, dass geliefertes Baumaterial trocken und unbeschädigt auf der Baustelle ankommt. Dann müssen die Handwerker dafür sorgen, dass sie etwa Holz, Dämmungen oder Platten vor der Witterung geschützt lagern – also unter einer Plane. „Das ist wichtig, damit etwa die Dämmung nicht aufweicht und keine Feuchtigkeit ins Holz zieht“, erklärt Becker. „Sonst bekommt man die Feuchtigkeit, die beispielsweise in die Dämmung eingedrungen ist, später nicht mehr aus dem Haus.“ Eine mögliche Folge wäre dann Schimmel an den Wänden. „Auch auf Mauerkronen und die Oberseite der Brüstung gehört jeweils eine Folie. Die Abdeckung sollten die Handwerker beschweren, damit sie nicht wegweht“, rät Marc Ellinger, Sachverständiger vom Verband Privater Bauherren (VPB).

Beispiel 3: Faktor
Wetter einbeziehen

Nicht nur Regen, sondern auch andere Witterungsbedingungen können die Abläufe auf einer Baustelle beeinflussen. „Es gibt klare Temperaturvorgaben, die Handwerker bei der Lagerung und dem Einsatz der Baumaterialien beachten müssen“, sagt Ellinger. „Die Angaben stehen auf dem Gebindezettel – und sind daher auch für den Bauherren überprüfbar.“ Wer feststellt, dass Handwerker Grenzen ignorieren, sollte die Baufirma informieren – und gegebenenfalls auch den Bausachverständigen, wenn diese nicht reagiert. Wenn absehbar ist, dass es während der kommenden Tage besonders heiß, kalt oder regnerisch wird, sollten Laien bei der Baufirma nachfragen, welche Arbeitsschritte anstehen und welche Maßnahmen diesbezüglich geplant sind.

Beispiel 4: Witterung
beim Außenputz

Bringen Handwerker den Außenputz an, lohnt es sich ebenfalls, das Wetter im Blick zu behalten. Klar, bei Starkregen sollte der Arbeitsschritt vertagt werden, doch was gilt an einem sonnigen Tag? „Idealerweise beginnen Außenputzarbeiten dann früh morgens. Die Handwerker sollten von Süd nach West, über Nord und Ost die Arbeiten durchführen“, empfiehlt Ellinger. Dann sei die Gefahr gering, dass der Putz aufbrennt – also durch die Sonne zu schnell trocknet. „So kann man verhindern, dass sich Risse bilden oder der Putz nicht richtig haftet.“

Beispiel 5: Estrich:
Auf Abstände achten

„Bevor Handwerker den Estrich gießen, sollten Bauherren kontrollieren, ob es an der Wand rundherum Abstandshalter gibt“, rät Becker. Sind diese Styroporleisten an einer Stelle beschädigt, kann es passieren, dass der Estrich unter Umständen an die Wand läuft und diese berührt. „Durch solche Schallbrücken kann sich später Lärm auf das gesamte Haus übertragen“, sagt Becker. Ein Problem, das seines Wissens nach durchaus häufiger vorkommt.

Beispiel 6: Verlegte
Leitungen prüfen

Die Handwerker haben die Elektronik verlegt. „Bevor sie die Wände verputzen, sollten Bauherren mit dem Bauplan durch das neue Zuhause laufen und überprüfen, ob die Handwerker Steckdosen, Schalter und Anschlüsse an den vorgesehenen Stellen angebracht haben“, sagt Becker. Sitzt etwa eine Steckdose zu tief oder zu weit links, könne dies später die gesamte Küchenplanung durcheinander bringen. Ellinger nennt ein konkretes Beispiel: „Blöd wäre es etwa, wenn ein Küchenblock mitten im Raum geplant ist, aber es in der Mitte keinen Strom- oder Wasseranschluss gibt.“

Beispiel 7: Leitungen
notieren

Ellinger rät: „Bauherren sollten sich die Position und den Verlauf der Leitungen notieren.“ Das hat einen großen Vorteil: „Sind die Wände verputzt, wissen Bewohner genau, wo die Leitungen verlaufen – sehr praktisch, wenn sie etwa einen Nagel in die Wand schlagen wollen, um ein Bild aufzuhängen.“ Dpa

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