Laut der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der Beschäftigten in der Alten- und Gesundheitspflege trotz Pandemie weiter gestiegen. Im Oktober, bis zu diesem Monat liegen laut BA derzeit Daten vor, gab es in der Gesundheits- und Altenpflege rund 1,77 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Das sind 43300 mehr als ein Jahr zuvor. Das gesamte Gesundheitswesen gehört zu den wenigen Branchen, die vergangenes Jahr nicht von einem Beschäftigungsrückgang betroffen waren.
In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in der Pflege überdurchschnittlich um 14 Prozent gestiegen. Bezogen auf alle Beschäftigten lag der Anstieg bei acht Prozent. Den in den vergangenen Monaten diskutierten Rückgang von 9000 Beschäftigten in der Pflege kann die BA aus den aktuell vorliegenden Daten nicht bestätigen. Zwar sei die Zahl der beschäftigten Alten- und Krankenpflegekräfte in den Monaten März bis Juli 2020 minimal gesunken (-0,5 Prozent). Allerdings sei dieser saisonale Rückgang in der Krankenpflege jedes Jahr festzustellen und überwiegend nicht durch die Pandemie bedingt. Als Ursache gibt die BA etwa endende Ausbildungsverhältnisse und angepasste Stellenbesetzungsprozesse vor den Sommerferien an. Bereits ab August sei die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten wieder über das Märzniveau gestiegen. Zudem lagen die Werte fortwährend über dem entsprechenden Vorjahreswert. Die Unsicherheiten des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 haben sich in Pflegeberufen vergleichsweise gering ausgewirkt.
Fachkräftemangel
Sowohl für Fachkräfte in der Gesundheits- als auch der Altenpflege stellt die BA weiterhin einen deutlichen Fachkräftemangel fest. Auf aktuell 12700 gemeldete Stellen für Fachkräfte in der Gesundheitspflege kommen lediglich 5800 Arbeitslose. In der Altenpflege sind für 12800 Stellen nur 3600 Arbeitslose registriert. Dem gegenüber gibt es bei Altenpflegehelfern und Krankenpflegehelfern deutlich mehr Bewerber als Stellen.