Bauen in Zeiten von Corona

von Redaktion

Beim Großprojekt Eigenheim sollte man aktuell vorsichtig vorgehen

Bauen bedeutet immer eine nervliche Belastung für die Bauherren, ganz besonders jedoch während der Corona-Krise. Materielle und personelle Engpässe, aber auch Veränderungen im Bauablauf durch notwendige Abstandsregeln können für Verzögerungen sorgen, so die Beobachtung der Experten vom Verband Privater Bauherren (VPB). Davon sollten sich Bauherren nicht abschrecken lassen. Gut ist jedoch, wenn sie für alle Eventualitäten gewappnet sind.

Gegen Insolvenz
vertraglich absichern

Für den Fall einer Insolvenz des Auftragnehmers können sich Verbraucherbauherren absichern. Es gibt die Möglichkeit, den Bauunternehmer vertraglich zu verpflichten, eine Sicherheit für die fristgemäße und vertragsgerechte Fertigstellung des Bauwerks zu stellen. Wer einen Verbraucherbauvertrag oder einen Bauträgervertrag abschließt und Ratenzahlung vereinbart, hat schon von Gesetzes wegen Anspruch auf eine solche Sicherheit in Höhe von fünf Prozent der Gesamtvergütung bei der ersten Abschlagszahlung. Je nach Insolvenzfall reicht diese Summe aber deutlich nicht aus. Alternativ gibt es sogenannte Baufertigstellungsversicherungen. Im Zuge des Baubooms, bei dem sich Baufirmen ihre Kunden aussuchen können, könne es dabei laut VPB gelegentlich schwerfallen, eine zusätzliche Sicherheit oder eine Versicherung durchzusetzen. Denn diese Konstruktionen seien manchen Baufirmen noch nicht geläufig, weshalb sie vielfach den vermeintlichen Aufwand scheuten. Der Verband rät Bauherren deshalb, gemeinsam mit einem unabhängigen Sachverständigen abzuwägen, was ihnen eine solche zusätzliche Absicherung wert ist.

Wenn es im Bauablauf zu Verzögerungen kommt und schlimmstenfalls der vereinbarte Ausführungszeitraum abgelaufen ist, ist formal zweierlei wichtig: Bauherren sollten den Bautenstand zum Zeitpunkt des Fristablaufes dokumentieren und der Baufirma eine Frist zur Fertigstellung setzen. Dann gilt es, fachkundig beraten eine pragmatische, für alle Beteiligten umsetzbare Lösung zu suchen, um einen langwierigen Rechtsstreit zu vermeiden. Schließlich ist das Hauptinteresse der privaten Bauherren, möglichst schnell ohne unzumutbare Zugeständnisse einziehen zu können.Ck/Vpb

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