In Deutschland ist das mit dem Wetter so eine Sache: In manchen Jahren herrscht viel Frühlings- und Herbstwitterung vor, dagegen wenig echte Sommerwärme. Für viele Gartenbesitzer lohnen sich für diese wenigen Tage daher teure Pools nicht. Doch deren Nutzzeit kann man verlängern – lässt sich doch das Wasser sogar mit herbstlicher Sonne und bei kühlerer Luft erwärmen.
„Grundsätzlich kann jeder Pool beheizt werden“, sagt Ute Wanschura, Geschäftsführerin des Bundesverbands Schwimmbad und Wellness in Köln. Die Heizung lässt sich auch nachträglich einbauen.
Umweltfreundlicher und nachhaltiger lassen sich größere, fest installierte Pools mit einer Wärmepumpe beheizen. Sie entzieht der Luft oder dem Erdreich Wärme, pumpt diese mit Strom auf ein höheres Temperaturniveau und überträgt sie auf das Beckenwasser. Dieser Prozess sei für Pools schon ab einer Außentemperatur von circa zwölf Grad möglich, so Wanschura.
Die Energiemenge, die die Wärmepumpe verbraucht, ist dabei kleiner als die Wärme, die sie gewinnt: Moderne Modelle schaffen laut der Geschäftsführerin des Bundesverbands mit einer Kilowattstunde Strom bis zu fünf Kilowattstunden Wärme.
Aber das ist natürlich auch abhängig von der Außentemperatur. „Je geringer die Temperaturdifferenz zwischen Außenluft und gewünschter Beckentemperatur, desto weniger Energie muss die Wärmepumpe selbst produzieren – desto effizienter arbeitet sie also“, erklärt Wanschura.
Beheizen mit
Sonnenstrahlen
Eine ebenfalls vergleichsweise energieeffiziente Alternative ist das Beheizen des Pools mit Sonnenenergie. „Die einfachste Lösung sind Kunststoffabsorber, die es in Form von Matten, Platten oder Schläuchen gibt“, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft in Berlin. Sie werden direkt im Garten, auf dem Hausdach oder auf dem Garagendach montiert.
Das Poolwasser durchströmt die Absorber direkt und erwärmt sich dabei – wie in einem Gartenschlauch, der in der Sonne liegt, beschreibt Wanschura. So lassen sich Temperaturen erreichen, die um vier bis zehn Grad Celsius über dem eines unbeheizten Beckens liegen.
„Der Pool sollte möglichst nah am Absorber sein, um Wärmeverluste im Leitungsweg gering zu halten“, empfiehlt die Poolexpertin. Und Carsten Körnig rät, dass die Fläche eines Kunststoffabsorbers idealerweise 0,7 bis 1,2 Quadratmeter Absorberfläche je Quadratmeter Beckenoberfläche betragen sollte.
Die zweite Lösung mit Sonnenenergie sind Kollektoren, wie man sie auch für das Beheizen des Gebäudes vom Hausdach kennt, die in dem Fall aber in der Nähe des Pools aufgebaut werden. Durch sie fließt kein Schwimmbadwasser wie bei den Solarabsorbern, sondern eine frostsichere Wärmeträgerflüssigkeit, die aber ebenfalls von der Sonne erwärmt wird. Ein Wärmetauscher sorgt dafür, dass die erzeugte Wärme auf das Beckenwasser übertragen wird.
Die Alternative dazu ist, die Solarthermieanlage für das Haus auch direkt für den Pool zu nutzen – und zwar deren Überschüsse. Darauf weist der VdZ Spitzenverband der Gebäudetechnik hin. Die über Solarkollektoren gewonnene Energie wird dabei in einem Wärmespeicher zwischengelagert und je nach Bedarf für Heizung und Warmwasser bereitgestellt. Immerhin in den warmen Monaten ist die Ausbeute an Sonnenenergie besonders hoch, der Wärmebedarf im Haus aber eher gering. Diese Überschüsse lassen sich dann etwa für den Pool nutzen.
Eine Solarthermieanlage ist laut VdZ deutlich komplexer und damit auch kostenintensiver als die Anschaffung von Solarabsorbern – immerhin handelt es sich hierbei ja auch um eine Heizungsanlage für das Haus. Wer das aber ohnehin vorhat, kann damit grundsätzlich langfristig Energiekosten sparen. In Kombination mit einem modernen Öl- oder Gas-Brennwertkessel zum Beispiel seien bis zu 40 Prozent Energieersparnis im Jahr möglich.
Auch Expertin Wanschura empfiehlt die Integration der Poolheizung in die Hausheizung. „Das ist meist die effizientere Variante, da hier alle Komponenten miteinander vernetzt sind und abgestimmt aufeinander arbeiten.“ Die Steuerung der Poolheizung könne aber auch manuell erfolgen. dpa