Schichten, wickeln, warm verpacken

von Redaktion

Wer in den vergangenen Wochen einen Blick in Schaufenster oder Kataloge geworfen hat, konnte es schon erahnen: Im Herbst 2021 wird geschichtet. Zusätzlich zu Jacken und Mänteln sollen nämlich Capes, Übershirts, Daunenwesten und dicke Strickjacken in den kommenden kühleren Tagen wärmen und gleichzeitig einen Hauch vom Drunter erahnen lassen. Ein nicht ganz unpraktischer Trend, wenn man beachtet, dass die Herbstsonne das Thermometer tagsüber oftmals noch an die 20 Grad ansteigen lässt, während in den Morgenstunden kühle dicke Nebelschwaden durch die Straßen ziehen.

„Padding“ wird der Trend genannt – der sich schon auf den Modeschauen für Herbst/Winter 2021/22 abgezeichnet hat und nun endgültig Einzug in die Läden findet. Bekanntestes Padding-Beispiel ist die Daunenjacke, die jetzt teils mit nur halblangen Armen daherkommt. Aktuell angesagt sind aber auch ärmellose, längere Stepp-Westen. Mit diesen warmen Elementen „ist man auf der sicheren Seite“, beschreibt etwa H&M die eigene Westenkollektion, die natürlich auch wattierte Stücke enthält. „Aber manchmal möchte man den Look ohne die Ärmel.“ Denn: Dann sieht man, welcher Style sich darunter verbirgt.

Guter alter
Zwiebellook

Die wattierten Stücke und die Stilbruch-Kombinationen sind Teil eines größeren Trends: des Layerings, das schon ein paar Saisons über angesagt ist. Nicht zuletzt, weil der gute alte Zwiebellook gerade aber auch an kalten Tagen die Möglichkeit bietet, leichte Kleider zu tragen.

Gesteppte Stücke sind aber zum Teil auch gelebte Sehnsucht. „Weite, hochgeschlossene Puffer bieten viel Schutz in einer scheinbar aus den Fugen geratenen Welt“, erklärt das deutsche Mode-Institut den Trend. Sie bedienen also den Wunsch nach Gemütlichkeit , nach einem Einigeln, das in schwierigen Zeiten guttut.

Puffermäntel und
klobige Boots

Was für Herbst und Winter außerdem dazu gehört: trittsicheres Schuhwerk. „Voluminöse Puffermäntel und klobige Boots stehen für maximale Protektion“, so das Mode-Institut. Damit kann man gut durch den Alltag und die Natur wandern. Raus aus den Wohnungen, rein in den Wald und über die Wiesen – auch ein pandemiebedingter Trend. Das spiegeln die aktuell angesagten Farben wieder: Braun- und Beigetöne oder Wollweiß, oft in Kombination mit Schwarz. Aber: „Neben einem Eskapismus in die Natur und Nostalgie gibt es eine starke Sehnsucht nach intensiven Farben, nach Sichtbarkeit“, analysiert das Mode-Institut. „Denn nach Monaten der Zurückhaltung wächst die Lust, endlich wieder Gelegenheiten und Anlässe zu haben, sich zu treffen und zu zeigen, Spaß zu haben – beim Erlebnis wie an der Mode selbst.“

Ganz in diesem Sinne setzt Hersteller Bugatti im Herbst/Winter 2021/22 etwa auf intensive Grüntöne von Moos bis Olive. Dunkle Lilatöne setzen farbliche Kontraste; ein zartes Rosa steht im Gegensatz zu den dunkleren Farbwelten des Septembers. Lässige, überlange Steppparkas in Oversized-Silhouette werden kombiniert zur femininen Bluse im minimalistischen Schwarz/Weiß-Print und cooler Kunstleder-Culotte. Und natürlich auch hier darf der ärmellose Puffercoat mit Kapuze nicht fehlen, gestylt zu Bluse und Kleid im edlen Farbspiel der Flowerpower-Prints. mit dpa

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