Sparen durch Kombinieren

von Redaktion

Mit mehreren energetischen Sanierungen auf lange Sicht sparen

Es braucht nicht immer einen Profi zu der Einschätzung, ob das Eigenheim in einem energetisch guten Zustand ist. Denn im Winter merkt man oft selbst, wenn die alte Heizung zu hohe Kosten verursacht. Man könnte die einzelnen Komponenten nach und nach austauschen, was für viele Hausbesitzer finanziell besser machbar ist. Aber: Die Einzelmaßnahmen bringen laut Bauexperten erst wirklich etwas im Gesamtzusammenhang.

Zukünftige Effekte einplanen

So kann die Reparatur einer kaputten Heizung der Auslöser für weitere Sanierungsschritte im Haus sein. Denn die neue Anlage erzielt vor allem dann einen Effekt, wenn die produzierte Wärme nicht durch undichte Wände oder Fenster entweicht. Die Fähigkeit einer modernen Heizung, mit weniger Ressourcen mehr Wärme herauszuholen, würde so quasi zum Fenster hinaus geheizt. Auch wenn für kombinierte Maßnahmen erst einmal mehr Geld gebraucht wird, in der Endabrechnung für ein komplett energetisch saniertes Haus lässt sich damit unter Umständen sparen.

„Soll das Dach ausgebaut werden, empfiehlt es sich, es auch zu dämmen. Werden die Fenster getauscht, ist meist auch eine Fassadendämmung sinnvoll“, sagt daher Stefan C. Würzner vom Bauherren-Schutzbund in Berlin. „Bei jedem Bauteil, das angepackt wird, sollte man überlegen, was gleich mitgemacht werden kann.“ Dazu gehören auch Baumaßnahmen, die zunächst einmal nichts mit einer energetischen Optimierung zu tun haben, zum Beispiel dem Ausbau des Dachs zu Wohnräumen oder dem Anbau eines Wintergartens. Auch die Mängelbeseitigung kann ein Anlass für mehr sein, etwa wenn es sich um Risse im Putz, Schimmel im Gebäude oder undichte Fenster handelt.

Staatliche Mittel beantragen

Viel zu oft werden solche Schäden erst einmal kurzfristig repariert, ohne die Auswirkungen auf das gesamte Gebäude einzuplanen, sagt Alexander Steinfeldt von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online. „Besser ist es, das Haus etwa 20 bis 30 Jahre nach dem Einzug auf Schäden zu überprüfen.“ Dann zeigen sich typische Verschleißerscheinungen und ihre Behebung lässt sich unter Umständen mit weiteren Maßnahmen kombinieren, sodass man mehr herausholt als nur eine Reparatur. Diese Bemühungen um das Einsparen von Energie fördert der Staat mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Seit Beginn 2021 werden darunter die bisherigen Förderungen wie die aus dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm und dem Marktanreizprogramm zur Nutzung Erneuerbarer Energien im Wärmemarkt gebündelt.

„Um Fördermittel zu bekommen, müssen in der Regel noch höhere Anforderungen erfüllt werden, als die im Gebäudeenergiegesetz festgeschriebenen Werte“, erklärt Martin Brandis von der Energieberatung der Verbraucherzentrale. „In den meisten Fällen lohnt es sich aber, die höheren Standards zu erfüllen. So ist zum Beispiel die geförderte vier Zentimeter stärkere Fassadendämmung nicht viel teurer als der GEG-Standard.“

Vieles ist aktuell freiwillig bei der Energetischen Sanierung – zumindest für jene, die ein Haus schon länger besitzen. Wer ein Ein- oder Zweifamilienhaus neu kauft, muss oft bestimmte Maßnahmen in einer festgelegten Frist von zwei Jahren nach dem Erwerb erfüllen.

Zu diesen Sanierungspflichten, die im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt sind, gehören das Dämmen der obersten Geschossdecke und der Rohrleitungen. Auch der Austausch der alten Heizung droht – „Öl- und Gasheizungen dürfen nach 30 Jahren Laufzeit nicht mehr betrieben werden“, so der Energieberater. Dpa

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