Der Wunsch nach sicheren Verhältnissen und einem größeren, eigenen Wohnraum – auch für das Homeoffice – hat laut einer Analyse der Interhyp AG die hohe Nachfrage nach Immobilien weiter angeheizt. Der Vermittler privater Baufinanzierungen verglich Daten von mehr als 180000 Darlehensabschlüssen für den Bau oder Kauf einer Immobilie in den vergangenen zweieinhalb Jahren.
Die Spitzenreiter bei den Immobilienpreisen sind in Deutschland weiterhin die Metropolen, auch wenn Klein- und Mittelstädte immer mehr nachziehen. Der einfache Grund: Der Preisdruck treibt viele Menschen aus Städten wie Berlin, Hamburg oder München, sodass die Nachfrage auch in der Region weiter steigt.
Bezogen auf Gesamtdeutschland kauften 2019, also vor der Corona-Krise, noch 60 Prozent der Metropol-Bewohner in einer Metropole, 2021 waren es nur noch knapp 57 Prozent. Sie wichen zunehmend in Mittelstädte und Kleinstädte aus.
In den sieben betrachteten großen Städten ist die Metropol-Flucht zum Teil sogar deutlich größer ausgefallen. Im Jahr 2019 kauften noch 56 Prozent der Hamburger in einer Metropole, 2021 waren es nur noch 49 Prozent. In Frankfurt am Main sank die Zahl binnen zweier Jahre von 45 auf 35 Prozent, in München von 54 auf 51 Prozent, in Köln von 54 auf 49 Prozent und in Stuttgart sogar von 50 Prozent in 2019 auf 36 Prozent in 2021. Nur in Berlin sind die Zahlen unverändert geblieben (65 Prozent in 2019 und in 2021).
Die höchsten Preise pro finanzierter Immobilie (inklusive Nebenkosten) finden sich aktuell in München, gefolgt von Frankfurt am Main und Hamburg. Die deutlichsten Steigerungen gegenüber dem Durchschnitt des Vorjahres mussten Immobilienerwerber in Stuttgart und Köln hinnehmen.
Nur in Frankfurt am Main, wo die Preise von 2015 auf 2020 schon um 45 Prozent gestiegen waren, sind die Immobilienpreise in 2021 um zwei Prozent auf 684000 Euro gesunken. Die Quadratmeterpreise sind 2021 auch in Frankfurt weiter gestiegen sind.
Christoph Kastenbauer