Gerade bei den in vielen Regionen hohen Mietpreisen stellen sich viele Menschen die Frage nach dem Eigentum: Wenn man eh so viel monatlich zahlt, wieso dann nicht für das eigene Zuhause? Wer keine Angst vor Schulden hat, längerfristig an einem Ort bleiben und etwas für seine Altersvorsorge tun möchte, für den ist die Eigentumsfinanzierung womöglich das Richtige.
Das wichtigste Kriterium bei dieser weitreichenden Entscheidung leitet sich allerdings von dem sogenannten Kaufpreis-Mietverhältnis ab. Einfach gesagt: Kann man mit seiner monatlichen Miete auch die regelmäßigen Beiträge bei einer Finanzierung stemmen?
Eine aktuelle Immoscout24-Analyse gibt hier Anhaltspunkte. Sie vergleicht die Wohnflächen von Kaufobjekten für 400000 Euro, die in der Regel mit 1500 Euro monatlich finanzierbar sind, mit Mietobjekten, bei denen man monatlich einen vergleichbaren Betrag entrichten muss.
Abstriche bei der
Größe machen
So lässt sich mit 1500 Euro in Berlin eine durchschnittlich 87 Quadratmeter, im Umland rund 108 Quadratmeter große Wohnung mieten. Nun der Vergleich zum Kauf: Mit einem Monatsbudget von 1500 Euro lässt sich laut Analyse in der Hauptstadt eine 76 Quadratmeter, im Umland eine 92 Quadratmeter große Wohnung finanzieren.
In Köln finden sich für 1500 Euro Mietwohnungen mit durchschnittlich 93, im Umland 110 Quadratmetern.
Auch hier müssen bei der Eigentumsfinanzierung Abstriche bei der Größe gemacht werden: Eigentumswohnungen für 400000 Euro bieten in der Domstadt im Durchschnitt 81 Quadratmeter und 101 Quadratmeter Wohnfläche im Speckgürtel der Metropole. In Düsseldorf liegen Mietwohnungen für 1500 Euro Kaltmiete bei ungefähr 98 Quadratmetern, Eigentumswohnungen sind bei einem Preis von 400000 Euro durchschnittlich rund 83 Quadratmeter groß.
Im Umland der Rheinmetropole hingegen bieten Mietwohnungen mit 123 Quadratmetern nur wenig mehr Wohnfläche als Eigentumswohnungen mit 122 Quadratmetern.
Traurige Spitzenreiterin bei den Preisen ist wie üblich die bayerische Landeshauptstadt. Der Immobilienmarkt in München bietet den Suchenden für 1500 Euro mit rund 71 Quadratmetern die kleinsten Mietwohnungen im Metropolenvergleich. Und wer seine 1500 Euro monatlich in eine Finanzierung steckt, geht mit noch weniger nach Hause: Gerade einmal 52 Quadratmeter erhält der Käufer im Durchschnitt für seine 400000 Euro.
Grundsätzlich folgt daraus: Wer in einer Metropole oder in deren Umland Eigentum erwerben möchte, sollte sich – mit seinem bisherigen verfügbaren Budget jedenfalls – auf ein Abspecken beim verfügbaren Wohnraum einstellen.
Es kommt aufs
Eigenkapital an
In der Analyse nicht berücksichtigt ist allerdings der Eigenkapitalanteil. Kann der hoch ausfallen, etwa aufgrund einer Erbschaft, ist mit den gleichen monatlichen Beträgen auch die Finanzierung eines größeren Eigenheims möglich.
Christoph Kastenbauer