Die elektrische Familienpackung

von Redaktion

So fährt sich der Mercedes-Benz EQB

Kompakte Familientransporter gehörten vor einiger Zeit zu den beliebtesten Modellen, doch dann kamen die vermeintlich sportlichen Nutzfahrzeuge, also die SUV, und vertrieben die praktischen Vehikel aus der Zulassungsstatistik. Wie sich die beiden Segmente vereinen lassen, zeigt Mercedes jetzt mit dem EQB, der getarnt als SUV die klassischen Eigenschaften eines kompakten Familien-Vans übernimmt. Als erster Vertreter seiner Art spendierten die Mercedes-Ingenieure dem gerade knapp 4,70 Meter langen Crossover sieben Sitze. An fünf Isofix-Anschlüssen können zudem Kindersitze angeschlossen werden.

Dank des vom GLB übernommenen Radstands von 2,83 Metern herrschen im Innenraum großzügige Verhältnisse, die sich allerdings in der dritten Sitzreihe deutlich reduzieren. Hier haben tatsächlich nur Kinder ausreichend Bewegungsfreiheit.

Zweites E-Mobil in
Kompaktklasse

Mit dem EQB bringt Mercedes jetzt das zweite E-Mobil in die Kompaktklasse und verzichtet dabei auf ein „Elektrodesign“. Der EQB kommt zunächst mit Allradantrieb und zwei Leistungsvarianten auf den Markt. Später werden noch Versionen mit Frontantrieb und verbesserter Reichweite folgen.

Über den zentral platzierten Bildschirm im Innenraum läuft die reaktionsschnelle Navigation, die in allem Varianten serienmäßig ist. Die Sitze besitzen feinen Seitenhalt, die Materialien sind hochwertig.

Einmal in Fahrt, zeigt der EQB, dass sein Design und der eher durchschnittliche Luftwiderstandswert von 0,28 ihren Preis haben. Von 120 km/h an machen sich die Windgeräusche deutlich bemerkbar, ohne allerdings den Komfort deutlich zu beeinträchtigen. Zum angenehmen Fahrerlebnis liefert das ausgeglichene Fahrwerk (vorne MacPherson-Konstruktion, hinten Vierlenker-Achse) seinen Beitrag, so dass die Insassen von den Versäumnissen der Straßenbauverwaltungen weitgehend verschont bleiben. Gegen Aufpreis liefert Mercedes auch ein Fahrwerk mit adaptiver Verstelldämpfung, bei dem das Dämpferverhalten individuell eingestellt werden kann.

Mercedes verspricht eine Reichweite von 419 Kilometern (nach WLTP), und dieser Wert ist bei entsprechender Fahrweise auch durchaus erreichbar, wenn überwiegend in der Einstellung „Eco“ gefahren wird. Der Vortrieb wird dann bei maximal 130 km/h abgeregelt, und auch die Spureigenschaften sind dann eingeschränkt. Das lässt sich schlagartig ändern, wenn auf „Sport“ umgeschaltet wird. Dann mutiert der Familienfreund zum dynamischen Sportler und erledigt den Spurt zwischendurch souverän. Das geht dann aber deutlich auf Kosten der Reichweite.

„Eco-Assistent“
überwacht Reichweite

Über die beiden Schaltwippen kann die Stärke reguliert werden, und mit etwas Übung bleibt das Bremspedal weitgehend arbeitslos. Gleichzeitig hilft auch der Eco-Assistent dabei, zusätzliche Reichweite zu erzeugen. Der unsichtbare Helfer empfiehlt, wann der Fuß vom Fahrpedal (Gaspedal war gestern) genommen werden sollte. Der elektronische Helfer nutzt dafür die Daten der Navigation und erkennt rechtzeitig, wann Senken oder Steigungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen auf dem Weg liegen – durchaus hilfreich, um den Stopp an der Ladestation hinauszuzögern.

Im Wagenboden verbirgt sich der 66,5 kWh große Akku, der mithilfe des Onboard-Laders mit bis zu elf kW mit Wechselstrom geladen werden kann. Dann steht nach rund fünf Stunden wieder ein voller Energiespeicher bereit. Schneller geht es an Schnellladestationen, an denen der EQB 32 Minuten benötigt, um seinen Akku zu 80 Prozent zu laden. aum/ww

Daten Mercedes EQB 300 4-Matic: Antrieb: 2 Elektromotoren, Allrad, Leistung: 168 kW / 228 PS, WLTP-Reichweite: 419 km, WLTP-Durchschnittsverbrauch: 18,1 kWh, Effizienzklasse: A+, CO2-Emissionen: 0 g/km

Artikel 1 von 11