Quell der Entspannung

von Redaktion

Der Skoda Enyaq iV 80 im Praxistest

Mit dem Mittelklasse-SUV setzt Skoda den Aufbruch in die elektrische Zukunft fort und griff dafür in den Modularen Elektrobaukasten, den Volkswagen für seine Marken seit 2015 entwickelt hat. Das neue Elektroflaggschiff kommt mit drei Batteriegrößen (55 kWh, 62 kWh und 82 kWh) und wahlweise mit Heck- oder Allradantrieb. Mit der größten Batterie verspricht Skoda eine Reichweite von mehr als 520 Kilometern. Die kleineren Energiespeicher erreichen zwischen 350 und 400 Kilometer.

Hohe Reichweite bei gelassener Fahrweise

Die Version mit dem großen Akku ist ein gutes Argument gegen die noch immer grassierende Reichweitenangst. Allerdings setzt das eine gelassene Fahrweise voraus, wenn auch der vom Start an bereitstehende Drehmoment von 310 Newtonmetern dazu verführt, die 150 kW zur Geltung zu bringen.

Die Lenkung arbeitet präzise, und das Fahrwerk bügelt die schlimmsten Unebenheiten glatt. Bei dem vergleichsweise überschaubaren 160 km/h ist der Vortrieb elektronisch abgeregelt. Ein Kurvenräuber will der Enyaq ohnehin nicht sein. Für den schnellen Spurt zwischendurch reicht die Einstellung „Sport“ aber immer und der Zweitonner spurtet kraftvoll nach vorne. Seine Qualitäten liegen aber, unterstützt vom harmonisch abgestimmten Fahrwerk, in der entspannten Fahrt.

Die sorgfältig verarbeitete Karosserie erspart den Insassen lästige Geräuschquellen, und die Materialien machen einen wertigen Eindruck. Auf den Plätzen in der zweiten Reihe haben Passagiere ausreichend Platz. Die Instrumentensammlung ist minimalistisch, beschränkt sich auf die wichtigsten Informationen, ein zentral platzierter Monitor ergänzt das Infoprogramm. Die Dinge des täglichen Fahrens wie Klimatisierung werden über einen eigenen Bereich im unteren Teil des Bildschirms gesteuert, was den Ablenkungsfaktor deutlich reduziert. Daneben führen konventionelle Tasten in die häufig genutzten Menüpunkte.

Vier Fahrmodi

Der Enyaq iV ist ständig mit dem Netz verbunden. Die Navigationskarten werden „Over the Air“ aktualisiert. Auch das Aufladen der Batterie oder die Klimatisierung zum Beispiel können aus der Ferne gesteuert werden. Während der Fahrt stehen die Einstellungen Eco, Comfort, Normal und Sport zur Wahl, wobei die Kombination Eco mit den verschiedenen Möglichkeiten, die Verzögerungsenergie in die Batterie zu speichern, die Reichweite deutlich vergrößert.

Über die Schaltwippen lassen sich in drei Stufen der Rekuperation einstellen, und wenn der Wahlhebel auf „B“ gestellt wird – zum Beispiel bei stockendem Verkehr – verlängert sich die Reichweite spürbar. Bei entsprechender Fahrt kommt der Enyaq iV so der versprochenen Reichweite sehr nahe.

Trotz seiner Abmessungen ist der Skoda überraschend wendig. Das macht sich vor allem im Stadtverkehr angenehm bemerkbar. Ein ganzes im Travel Assist zusammengefasstes Bündel von Assistenzsystemen unterstützt den Fahrer. Für das Laden bietet Skoda den
Powerpass an, der nach der Aktivierung des „Enyaq-Boosters“ ein Jahr zu einem ermäßigten Preis an 195000 Stationen in Europa genutzt werden kann. Für das Laden zu Hause steht eine Wallbox im Angebotsprogramm. Im Schnelllademodus kann die Batterie in 35 Minuten von zehn bis auf 80 Prozent geladen werden. aum/ww

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