Die Corona-Pandemie hat in der beruflichen Bildung tiefe Spuren hinterlassen, der Ausbildungsmarkt steht nach wie vor unter Druck. Dennoch hat sich die duale Berufsausbildung auch in der Krise bewährt. So ist es entgegen mancher Befürchtung im Jahr 2020 nicht zu einem Anstieg des Anteils vorzeitig gelöster Ausbildungsverträge und nicht zu einem Absinken der Erfolgsquote bei den Abschlussprüfungen gekommen. Dies zeigt eine aktuelle Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).
Auflösungs-Quote deutlich gesunken
Demnach ergibt sich für das Jahr 2020 eine Lösungsquote von 25,1 Prozent. Das bedeutet, dass rund jeder vierte begonnene Ausbildungsvertrag vorzeitig gelöst wurde. Erstmals seit 2015 ist die Vertragslösungsquote wieder deutlich gesunken – im Jahr 2019 lag sie bei 26,9 Prozent.
Nicht jede Vertragslösung muss mit einem Abbruch der dualen Berufsausbildung gleichgesetzt werden. Eine Vielzahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen schließt nach einer Vertragslösung erneut einen Ausbildungsvertrag im dualen System ab.
Stabil blieb auch der Anteil der erfolgreich bestandenen Abschlussprüfungen. 2019 bestanden 92,8 Prozent der Prüfungsteilnehmenden die Abschlussprüfung, 2020 waren es 92,3 Prozent. Auch der Anteil der Wiederholungsprüfungen veränderte sich kaum. Im Jahr 2020 waren 6,8 Prozent aller Prüfungen Wiederholungsprüfungen, im Jahr davor 6,4 Prozent.
Hierzu erklärt BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser: „Die Corona-Pandemie hat sich 2020 massiv auf die berufliche Bildung ausgewirkt und unter anderem zu einem deutlichen Rückgang bei der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge geführt. Die jetzt vorgelegten Zahlen belegen, dass für diejenigen, die 2020 in einem Ausbildungsverhältnis standen, die duale Berufsausbildung trotz der Herausforderungen vergleichsweise erfolgreich verlaufen ist. Die duale Berufsausbildung hat sich damit auch in der Krise bewährt.“