Die sportliche Mitte

von Redaktion

So fährt sich der Porsche Taycan Sport Turismo GTS

Die Modellpalette des Porsche Taycan greift weiter aus: Jetzt gibt es neben der Fließheck-Variante mit kleinem Kofferdeckel und dem etwas höher gelegten Cross Turismo mit Heckklappe eine dritte Variante namens Sport Turismo. Diese Version, derzeit nur in Verbindung mit der neuen Leistungsstufe GTS zu bekommen, verfügt über die Karosserie des Cross Turismo, verzichtet aber auf Höherlegung und Anbauteile in Kontrastfarbe – ein klassischer Kombi also.

Mit dem GTS zeigt Porsche erstmals ein großes Glasdach, das auf Knopfdruck abgedimmt werden kann. Zudem gibt es zwei Zwischenstufen, mit denen einzelne Segmente, aber nicht das ganze Dach eingetrübt werden können.

Das Etikett GTS steht bei Porsche seit Langem für eine besonders effektbetonte Optik. Auch der Taycan GTS wartet mit schwarzen Typenschildern und Felgen sowie abgedunkelten Scheinwerfern auf.

Gleiches gilt für das Interieur: Dort schaffen schwarze Leder- und Mikrofaser-Applikationen sowie Zierleisten in schwarzem Aluminium ein dunkles Ambiente, das die Ernsthaftigkeit der GTS-Variante unterstreichen soll. Und natürlich darf die „Sport-Chrono“-Uhr nicht fehlen, mit der sich die jeweiligen Fahrzeiten präzise dokumentieren lassen. Doch es lassen sich auch freundlichere Farben auswählen, das Interieur lässt sich mit Holz dekorieren. Dabei gibt es neben klassischem Leder und nachhaltig gegerbtem Olea-Leder auch „lederfreie“ Varianten aus Chemiewerkstoff.

Gehobene Dynamik dank agilem Fahrwerk

GTS, das bedeutet bei Porsche aber nicht nur Schau, sondern es steht auch für gehobene Dynamik. Auch beim Taycan: Das Fahrwerk wurde für den GTS nochmals agiler und sportlicher abgestimmt als bei den anderen Varianten. Damit lässt sich dieses Elektroauto trotz 2,3 Tonnen Leergewicht ungemein präzise lenken und auf der Straße positionieren. Dazu passt der GTS-Antrieb, der mit 517 PS zwar nur wenig mehr Leistung als der 490 PS starke Taycan 4S bietet, mit 850 Nm Maximaldrehmoment jedoch exakt auf dem Niveau des nochmal höher positionierten Taycan Turbo liegt. Der Taycan 4S bietet hingegen nur 650 Nm.

Dass der Taycan GTS beim Drehmoment genau so viel bietet wie der Turbo, liegt daran, dass er – im Gegensatz zum 4S – über die gleiche Antriebs-Hardware verfügt, inklusive des größeren E-Motors im Heck. Nur die Spitzenleistung ist heruntergedrosselt, um Abstand nach oben zu halten. Dennoch können sich die Fahrleistungen sehen lassen: Der mit einem Zweigang-Getriebe ausgerüstete, allradgetriebene Taycan GTS Sport Turismo spurtet in nur 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Spitze ist bei 250 km/h abgeregelt. Diese Werte sind hervorragend, spiegeln jedoch trotzdem nicht die unglaubliche Vehemenz wider, mit der dieser Kombi zur Sache geht: Die Leistung ist ansatzlos abzurufen. Das können alle Elektroautos gut, dieses aber auch noch im oberen Geschwindigkeitsbereich.

Interessantes Angebot unter den E-Autos

Was sie nicht so gut können, ist Reichweite. Und da ist auch der Taycan GTS Sport Turismo keine Ausnahme: Während er im WLTP-Zyklus mit 424 bis 490 Kilometern Reichweite prahlt, schafft er im Test keine 300 Kilometer – wohlgemerkt, auf US-Straßen und nicht auf der deutschen Autobahn.

Unter den E-Autos ist der Taycan GTS Sport Turismo eines der interessantesten Angebote. Wer Platz und Reichweite benötigt, ist zwar mit einem Panamera – auch nach dem Wegfall des sensationellen V8-Diesel – weitaus besser bedient. Wer aber eine elektrische Alternative zum klassischen Sportwagen möchte, sollte sich den Taycan genau ansehen – besonders in dieser Variante. aum/jm

Daten Porsche Taycan GTS Sport Turismo: Antrieb: zwei Synchron-Elektromotoren, 2-Gang-Automatik, Gesamtleistung/Leistung: 380 kW / 517 PS (Overboost: 440 kW/598 PS), Max. Drehmoment: 850 Nm, Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt), Durchschnittsverbrauch: 21,0 kWh kombiniert (WLTP) Effizienzklasse: A+/CO2-Emissionen: 0 g/km (lokal).

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