Der Akku eines E-Autos hat es im Winter nicht leicht. Die kalte Jahreszeit sowie der verstärkte Einsatz von Heizung und Licht haben Auswirkungen auf den Energieverbrauch. ATU-Experte Rene Kleesattel gibt Tipps zur richtigen Nutzung des E-Autos im Winter.
„Die Reichweite eines E-Autos kann sich im Winter je nach Autotyp um etwa zehn bis 30 Prozent reduzieren“, stellt Kleesattel klar. Die Hauptgründe für solche Reichweitenverluste sind der höhere Energieaufwand für die Heizung sowie der negative Einfluss der Kälte auf die Leitfähigkeit innerhalb der Batterie. „Sind die Batteriezellen kalt, nehmen sie schlechter Energie auf. Dadurch wird die Energierückgewinnung beim Bremsen schwächer. Zudem wird eine zusätzliche Beheizung des Akkupakets notwendig.“ Das erklärt den steigenden Energieaufwand bei niedrigen Temperaturen.
Grundsätzlich sind Akkus anfällig für Kälte. Ist das Batteriepaket während des Ladevorgangs noch nicht erwärmt oder vorkonditioniert, muss mehr Zeit für den Ladevorgang eingeplant werden. Einen Vorteil bietet das Laden in einer Garage, denn dort ist es in der Regel wärmer als draußen. Zudem sollte stets der Akkustand beim Abstellen des Autos beachtet werden, sodass der Start bei der Weiterfahrt bedenkenlos möglich ist, denn ein Teil der Restkapazität kann bei niedrigen Temperaturen zunächst nicht genutzt werden.
„Die Nutzung der Sitzheizung und der Lenkradheizung ist effizienter als die Luftheizung. Möglichst kleine Felgen, für E-Autos geeignete Bereifung und der passende Luftdruck reduzieren den Rollwiderstand und erhöhen die Reichweite.“ Entwarnung gibt der Experte zur Befürchtung, bei winterlicher Kälte im Stau schnell mit leerer Batterie liegenzubleiben. „Moderne E-Autos verbrauchen im Stand bei laufender Heizung gerade einmal zwei bis vier Prozentpunkte Akkustand pro Stunde. Mit ausreichend Strom im Akku kann man viele Stunden überbrücken.“