Droht Deutschland eine verlorene Generation beim Wohneigentum? Junge Menschen von 16 bis 29 Jahren sind fast einhellig der Meinung, dass für sie der Kauf einer Immobilie heute schwieriger ist als früher. Das hat eine Umfrage der BHW Bausparkasse ergeben. Als größte Hürden führen junge Leute den Anstieg bei Immobilienpreisen und Baukosten an. Corona trübt die Stimmung zusätzlich.
95 Prozent der Bürger*innen unter 30 sehen sich beim Erwerb von Eigentum in einer ungünstigeren Situation als die Generationen zuvor. Als größte Belastung empfinden 45 Prozent, dass die Preise für Immobilien so stark gestiegen sind.
36 Prozent der Befragten empfinden die gestiegenen Materialkosten, Handwerker-Honorare und die hohen Umweltstandards als große Belastung. Auch fällt es den Jüngeren schwer, Startkapital anzusparen. 19 Prozent sehen ihre finanzielle Situation zudem durch Corona verschlechtert.
Der Staat kann einiges tun, um die Investitionsbedingungen für junge Bauwillige und Käufer zu verbessern: Wer für die eigene Nutzung kauft, sollte zum Beispiel von der Grunderwerbsteuer befreit werden, findet Henning Göbel, Vorstandsvorsitzender der BHW Bausparkasse. Bisher zahlt man zusätzlich zum Kaufpreis bis zu 6,5 Prozent an das Finanzamt.
Die Jungen können ihrerseits dazu beitragen, ihren finanziellen Spielraum zu verbessern, indem sie bewährte Instrumente wie das Bausparen zum konsequenten Kapitalaufbau nutzen.
Den Traum vom Wohneigentum wollen junge Menschen trotzdem nicht aufgeben, zeigt die Erhebung. Eine Mehrheit von 53 Prozent der unter 30-Jährigen glaubt weiter an „sehr gute“ oder „gute“ Chancen für ihren Traum von den eigenen vier Wänden. bhw