Derzeit explodieren die Energiepreise. Das liegt vor allem an der Rohstoffknappheit und den gestiegenen Beschaffungskosten für Gas, Öl und Strom. Ökonomen und Ökonominnen rechnen in diesem Jahr mit einer Preissteigerung von fast zehn Prozent bei den Energiekosten.
2022 soll sich der Trend fortsetzen. Ein wichtiger Grund, bei der Immobilienwahl auf den energetischen Zustand zu achten. Welchen Stellenwert dieser bei der Suche hat und wie viel durch energieeffiziente Heizsysteme gespart werden kann, zeigt eine Meinungsumfrage der Innofact AG im Auftrag von Immoscout24. Für zukünftige Eigentümer und Eigentümerinnen sind die Lage mit 72 Prozent, der Kaufpreis mit 69 Prozent und die Qualität der Immobilie mit 56 Prozent die drei wichtigsten Kriterien beim Immobilienkauf. Vor allem ältere Befragte von 50 bis 65 Jahren achten deutlich stärker auf die Lage des Kaufobjekts als die jüngere Generation von 18 bis 29 Jahren (77 Prozent versus 61 Prozent).
Für Mietsuchende spielt der Mietpreis die wichtigste Rolle. So ist der Mietpreis für 80 Prozent der Suchenden ein wichtiger Faktor. Erst dann folgt die Lage. Jeweils ein Drittel der Käufer und Mieterinnen haben den energetischen Zustand unter die drei relevantesten Attribute für eine Immobilie gewählt. Die Ausstattung wird von beiden Gruppen als weniger wichtig eingestuft.
Heizungsanlage, Fenster und Dämmung sind die wichtigsten Kriterien für den energetischen Zustand. 58 Prozent der Befragten achten bei der entsprechenden Bewertung am stärksten auf eine moderne Heizungsanlage, gefolgt von Fenstern mit einer Doppelverglasung mit 44 Prozent und einer Dachdämmung mit 37 Prozent sowie auf die Außenwanddämmung mit 35 Prozent. Vor allem Käufern und Käuferinnen sind diese Kriterien bei der Immobiliensuche wichtig. Sie können hierauf aber auch einen größeren Einfluss nehmen. Denn anders als Hauseigentümerinnen ist es Mietern nicht möglich, in Eigeninitiative auf alternative Heizsysteme wie Wärmepumpe, Solaranlage oder Holzpellet-Heizung umsteigen. Im Hinblick auf die steigenden Energiepreise kann sich eine energieeffiziente Immobilie lohnen. Ei-ne Datenanalyse von Immoscout24 zeigt, dass eine Wohnung mit einer guten Energieeffizienzklasse von A+ bis B rund 15 bis 30 Cent pro Quadratmeter Heizkosten einspart. „Noch immer werden in knapp drei Viertel aller Haushalte Gas- oder Ölheizungen betrieben. Bei der Immobilienwahl sollte neben Preis und Lage aber auch der energetische Zustand eine immer wichtigere Rolle spielen – nicht nur aus Umweltschutzgründen“, erläutert Geschäftsführer Ralf Weitz. Denn auf das Jahr gerechnet reduzierten sich durch eine gute Energieeffizienzklasse die Heizkosten bei kleinen Wohnungen mit 60 Quadratmetern zwischen 74 und 215 Euro. Die Einsparungen bei großen Wohnungen seien dabei auf den Quadratmeter gerechnet stärker als bei kleineren Wohnungen. dpa