Die großen Limousinen von Citroën verschwanden vor fünf Jahren sang- und klanglos von den Straßen, als die Produktion des C5 in Europa eingestellt wurde. Doch nun wagt sich die Marke wieder in dieses Segment, und zwar mit einer eigenwilligen Lösung, die Elemente der klassischen Limousine mit den Eigenschaften eines Kombis und SUV-Attributen in sich vereint. Die Komposition aus den drei Designlinien könnte auch einfach als Fließheck-Limousine durchgehen.
Klassische Reiselimousine
Der C5 X setzt auf jeden Fall die Citroën-Tradition fort, stets etwas anders zu sein als der Rest der automobilen Welt. Das hatte in der Vergangenheit immer wieder zur Folge, dass in den meisten Berichten das Wort „gewöhnungsbedürftig“ auftauchte. Nun zur Beruhigung: „Gewöhnungsbedürftig“ ist am C5 X nichts. Das neue Flaggschiff der Marke mag mit seinem Design etwas aus dem Rahmen fallen, lässt sich aber intuitiv bedienen. Fünf Jahre haben die Entwickler in Paris an dem neuen Modell gearbeitet, und das Ergebnis ist allen Marketingfloskeln zum Trotz die Rückkehr zur klassischen Reiselimousine, die zum Start mit drei Motorisierungen angeboten wird: Die Basis bildet der Pure Tech 130, der von einem 1,2-Liter-Dreizylinder mit 130 PS (96 kW) angetrieben wird. Der Pure Tech 180 kommt mit einem 1,6-Liter-Vierzylinder und 180 PS (132 kW) auf den Markt. Die Rolle als Top-Modell übernimmt der Plug-in-Hybrid mit einer Systemleistung von 225 PS (166 kW).
Mit dem elektrifizierten C5 X setzt die Marke ihre Elektrostrategie weiter fort. Den Verbrauch des Plug-in-Hybrids gibt Citroën mit 1,4 Litern auf 100 Kilometer an. Klingt gut, ist aber wenig realistisch. Allerdings sind 3,8 Liter, gefahren im Hybrid-Modus – daneben stehen noch die Einstellungen Komfort, Eco und elektrisch zur Wahl – nicht schlecht. Die versprochene Reichweite von rund 60 Kilometern lässt sich zudem durch gezielten Einsatz der Rekuperationsmöglichkeiten noch verbessern.
Limousinen von Citroën überzeugten in der Vergangenheit vor allem durch ihre Komforteigenschaften. Die hydropneumatische Federung ließen DS, CX und Co. über die Landstraßen und Autobahnen schweben, und an diese Tradition schließt der neue C5 X wieder an. Zusammen mit den Advanced-Comfort-Sitzen bügelt die gleichnamige Federung die schlimmsten Defizite der Infrastruktur weg. Diese Kombination gibt es in den Verbrennermodellen. Eine verfeinerte Version kommt in der Plug-in-Version zum Einsatz, wo die bereits komfortbetonte Technik mit einem adaptiven Fahrwerk kombiniert wird, das das Niveau der hydropneumatischen Federung vergangener Tage erreicht.
Komfortabel und dynamisch
Dabei lässt sich der C5 X durchaus dynamisch bewegen, wie eine erste Ausfahrt rund um Barcelona auf kurvenreichen Landstraßen zeigt. Dank des Radstands von 2,78 Meter herrschen im Innenraum großzügige Platzverhältnisse, und auch der Kofferraum ist mit einem Volumen von 545 Litern (1640 Liter bei umgeklappter Rückbank) reisetauglich. Das Head-up-Display informiert über die wichtigsten Daten, und der zentrale Bildschirm lässt sich den individuellen Wünschen der Kundschaft entsprechend programmieren.
Die Materialien sind hochwertig und gut verarbeitet. Bereits in der Basisversion ist der C5 X gut ausgestattet. Das komfortable Fahrwerk gehört ebenso zur Serie wie die Komfortsitze, Geschwindigkeitsregler und eine 180-Grad-Rückfahrkamera, die angesichts der schlechten Sicht nach hinten auch notwendig ist.
In den höheren Ausstattungslinien kommen der Highway-Driver-Assist für halbautonomes Fahren, das Head-up-Display und ein beheizbares Lenkrad hinzu. aum/Walther Wuttke