Ein Modellprogramm ohne Crossover kann sich heute kaum noch ein Massenhersteller leisten. Anders als viele andere, die es bei ein bisschen robuster Plastikbeplankung und ein paar Millimetern mehr Bodenfreiheit belassen, ist Toyota das Thema beim Yaris angegangen. Der Schotterpisten- und Feldweg-Ableger bedient sich zwar der Technik des Kleinwagens, gönnt sich aber optisch einen absolut eigenständigen Auftritt. Und ist darüber hinaus auch tatsächlich noch für das eine oder andere Mikroabenteuer gerüstet. Der Yaris Cross tritt trotz einer Länge von nur 4,18 Meter recht stämmig auf. Unser Exemplar der Ausstattungsstufe Adventure verfügt zusätzlich noch über Alu-Trittbretter wie ein Geländewagen.
Fahrprogramme „Snow“ und „Trail“
Auch im Innenraum und unterm Blech stehen die Weichen auf Outdoor. Nicht nur, dass der Yaris Cross auf Wunsch über ein Allradsystem verfügt, er bietet auch die beiden Fahrprogramme „Snow“ und „Trail“. Damit mutiert der Yaris Cross zwar noch nicht zum Offroader, aber für den einen der anderen kleinen Abstecher in den Schnee, an den Strand oder auf die Wiese dürfte das reichen. Dazu passen die von hinten gummierten Rücksitzlehnen und die Laschen zum Überbrücken der kleinen Lücke zwischen Sitz und Kofferraumwanne bei umgeklappten Sitzen. Die Sitzbank ist – absolut ungewöhnlich in dieser Klasse – 40:20:40 geteilt.
Der Dreizylinder erweist sich akustisch als angenehmerer Vertreter seiner Gattung. Er klingt eher sportlich als angestrengt und genehmigte sich bei uns einschließlich einer etwas flotteren Autobahnfahrt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 115 km/h im Mittel rund 6,5 Liter auf 100 Kilometer. Der Bordcomputer meldete zwischendurch Teilverbräuche von knapp sechs Litern.
Tipps zum Fahrverhalten
Das Hybridsystem mit dem immerhin 59 kW starken Elektromotor ermöglichte zwischendurch – vornehmlich in der Stadt – immer wieder und erstaunlich oft bis weit über einen halben Kilometer rein elektrische Fortbewegung. In der Tempo-30-Zone kann es auch schon einmal fast ein ganzer Kilometer sein. Der Benzinmotor gibt einen kleinen Teil seiner Leistung fast permanent nebenbei zum Laden der Batterie ab. Der per Taste abrufbare Zwangs-EV-Betrieb ließ sich bei uns dennoch nur wenig nutzen, da die aktuelle Akkukapazität nur selten den erforderlichen Mindestwert hatte. Das Display gibt nach jeder Fahrt noch den einen oder anderen kleinen Tipp, etwa „Weniger bremsen“, lobt umgekehrt aber beispielsweise auch „gleichmäßiges Beschleunigen“. Am Fahrverhalten gibt es bis auf das Rumpeln der 18 Zoll großen Räder bei kurzen Unebenheiten nichts zu bemängeln. Auch wenn wir uns einen noch etwas stärkeren Spritspareffekt vom Yaris Cross erhofft hatten, von dem andere durchaus zu berichten wissen, gefällt der kleine Abenteurer nicht nur optisch. Es geht innen logischerweise zwar etwas beengter zu als der äußere Auftritt suggeriert, aber für den Alltag ist genug Platz vorhanden und das Ambiente ist gefällig. Die dreigeteilte Rücksitzbank und der Allradantrieb sind Annehmlichkeiten, die in dieser Klasse ungewöhnlich sind. Jens Riedel, cen