Rund 36 Prozent höhere Stromkosten kommen aktuell durchschnittlich auf Haushalte zu, so das Vergleichsportal Check24. Hintergrund sei, dass ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 5000 Kilowattstunden für einen im Februar neu abgeschlossenen Vertrag im Schnitt 2053 Euro pro Jahr zahle. Ein Jahr zuvor seien es noch 1509 Euro gewesen, so das Portal. Da auch für Bestandskunden die Preise und damit die Abschläge steigen, zahlt sich Stromsparen mehr denn je aus.
Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online hat Berechnungen angestellt, wie viele Euros sich mit bestimmten Maßnahmen sparen lassen, basierend auf den jährlichen Durchschnittswerten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für 2021, die bei 32,16 Cent pro Kilowattstunde (kWh) lagen. Bei den aktuell steigenden Preisen dürfte die Einsparsumme also noch höher liegen:
Standby-Modus
vermeiden
Steht der Fernseher nachts im Stand-by? Steckt das Ladekabel immer in der Steckdose, obwohl das Smartphone nicht dranhängt? Das kostet. Besser ist es, das Gerät komplett abzuschalten, was bis zu 115 Euro pro Jahr sparen kann.
Es sollte also kein leuchtendes kleines Lämpchen an Elektrogeräten anbleiben. Denn dieses signalisiert den Stand-by- oder Ruhemodus. Auch Geräte ohne Lämpchen nimmt man am besten vom Netz, wenn man sie nicht benutzt. Praktisch sind hier Steckdosenleisten mit einem Schalter, mit dem man über Nacht mehrere Geräte schnell abschalten kann.
Einen hohen Stand-by-Verbrauch haben vor allem ältere Geräte. Neuere dürfen laut EU-Vorgabe nur noch eine maximale Leistungsaufnahme von 0,5 Watt haben, so die Verbraucherzentralen. Aber: Die Vorgabe gilt nicht für Geräte, die mit einem Netzwerk verbunden sind, also etwa Smart-TV und Spielekonsolen.
Bis zu 57 Euro pro Jahr lassen sich durch Spar-Programme der Waschmaschine einsparen. Durch die Nutzung der Öko- oder Eco-Einstellung der Waschmaschine statt der Schnell- und normalen Waschprogramme sind es bis zu 33 Euro. Nachteil dabei: Die Programme benötigen mehr Zeit, die Maschine läuft also länger.
Wer auf die Vorwäsche verzichtet, kann etwa sieben Euro pro Jahr sparen. Bis zu 17 weitere Euro im Jahr sind es, wenn man mit 30 statt 60 Grad wäscht – bei angenommenen zwei Waschgängen pro Woche. Und das macht der Wäsche meist nicht mal etwas aus: Die Waschmittel und Geräte sind längst so gut, dass sie auch bei niedrigen Temperaturen den üblichen Schmutz entfernen. Nur zur Eliminierung von an der Wäsche anhaftenden Keimen bei ansteckenden Krankheiten und um einmal pro Monat die Maschine zu reinigen, sollte man noch 60 oder 90 Grad einstellen. Auch viele Spülmaschinen haben Eco-Programme. Wer jeden Tag einmal damit statt im üblichen Programm spült, kann den Berechnungen zufolge rund 83 Euro einsparen.
Strom sparen beim Kochen? Auch das funktioniert: Liegt ein passender Deckel auf Topf oder Pfanne und verwendet man Kochgeschirr, das zur Größe der Herdplatte passt, kann weder aus dem Topf noch von der Herdplatte Wärme ungenutzt verfliegen. Hier liegt das Einsparpotenzial bei rund 20 Euro im Jahr.
Gerichte werden übrigens auch fertig, wenn man Herd und Ofen früher abschaltet und deren Restwärme nutzt. So spart man besonders bei älteren und trägen Elektrokochplatten Geld. Beim Backofen kann man noch weitergehen: Die wenigsten Gerichte brauchen einen vorgewärmten Ofen. Auflauf, Pizza und Kuchen können auch direkt eingestellt werden, es verlängern sich nur die Gar- und Backzeiten.
Grundeinstellung bei Warmwasser ändern
Auch durch die Änderung der sogenannten Warmwasser-Grundeinstellung lässt sich Geld einsparen. Wer etwa die Grundtemperatur seines Warmwassers, die über einen elektronischen Durchlauferhitzer oder Untertischspeicher gesteuert wird, herunterregelt, kann rund 37 Euro im Jahr sparen. Da angenehm warmes Bade- und Duschwasser in der Regel rund 40 Grad hat, rät co2online in Bad und Küche zu einer Einstellung auf 60 Grad. Das kann gut zehn Prozent Stromkosten-Ersparnis bedeuten. Weniger sollten es allerdings nicht sein, da die 60 Grad gesundheitsgefährdende Bakterien wie beispielsweise Legionellen, absterben lassen.
Wer eine Heizung mit Zirkulationspumpe hat, die heißes Wasser zwischen Heizkessel und Zapfstellen bewegt, könnte diese abstellen. Rund 85 Euro pro Jahr kann das an Ersparnis für einen Vier-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus bringen.
Nachteil: Man muss an Dusche und Wasserhahn laut co2online etwas länger auf heißes Wasser warten. Alternative: Man reguliert den Betrieb der Pumpe per Zeitschaltuhr und lässt sie nur zu Zeiten laufen, wenn man üblicherweise duscht oder badet. Dpa/Tmn