Die Immobilienpreise in Deutschland steigen – und ein Ende ist nicht in Sicht. Inzwischen hält mehr als die Hälfte der Immobilien-Interessenten und -Interessentinnen (51 Prozent) den Kauf der eigenen vier Wände in ihrer Region für kaum noch leistbar. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage der Interhyp Gruppe hervor. Im ersten Quartal dieses Jahres seien die Kosten für den Immobilienerwerb bei Kunden im Schnitt um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Im Jahr zuvor betrug der Anstieg laut Angaben des Unternehmens noch neun Prozent. Die durchschnittlichen Kosten für den Kauf oder Bau einer Immobilie betrügen bei Kunden und Kundinnen der Interhyp Gruppe derzeit 540000 Euro inklusive Nebenkosten. Betrachte man nur Metropolen, liege der Schnitt sogar deutlich darüber. Auf zwei von drei Befragten wirken solche Summen abschreckend. 41 Prozent der 25- bis 34-Jährigen fürchten sich gar vor einer zu hohen Belastung durch den Kredit. Knapp die Hälfte der Kaufinteressenten (46 Prozent) verzichtet der Umfrage zufolge daher lieber auf den Kauf, um ihre Lebensqualität nicht einschränken zu müssen. Aber: Nur 41 Prozent der Befragten rechneten wirklich individuell aus, wie viel monatliche Belastung sie sich leisten können. Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp Gruppe, warnt vor einem zunehmenden gesellschaftlichen Problem, wenn immer weniger Menschen das Gefühl haben, sich den Traum vom Eigenheim erfüllen zu können.
Keine Anzeichen für Immobilienblase
Er rät Interessierten, die eigenen Finanzierungsmöglichkeiten zu kalkulieren und, wo möglich, auf Fördermittel zurückzugreifen. Außerdem könnten Kompromisse bei der Suche den Preis senken. Mehr als jede dritte befragte Person tue das bereits. Dass die Preise in naher Zukunft rapide fallen, erwartet Utecht nicht. Der Experte beobachtet keine Anzeichen für eine Immobilienblase. Für die von dem Unternehmen vermittelten Finanzierungen stellt er fest, dass der Eigenkapitaleinsatz sich annähernd proportional zu den steigenden Immobilienpreisen entwickelt. Die Finanzierungen seien auch weiterhin „extrem solide“ aufgestellt, Kreditausfälle daher unwahrscheinlich. Übrigens: Die bei der Interhyp Gruppe derzeit durchschnittlichen rund 150000 Euro Eigenkapital, die Käufer oder Käuferin für den Immobilienerwerb mitbringen, bringen 40 Prozent der Befragten durch eigene Sparleistung auf. Nur etwas mehr als jeder Vierte oder Vierte (27 Prozent) leistet sich die eigenen vier Wände mithilfe eines Erbes oder einer Schenkung.dpa/tmn